EUR/USD schwankte am Donnerstag und fiel kurzzeitig unter den 50-Tage-Exponential Moving Average (EMA), bevor er zum zweiten Mal in dieser Woche die 1,1000-Marke erreichte. Eine späte Erholung brachte die Fiber-Angebote zurück auf den Stand zu Beginn des Handelstags, nahe der 1,1200-Marke.
Die pan-europäischen Bruttoinlandsprodukt (BIP)-Zahlen für das erste Quartal sanken leicht am nahen Ende der Kurve und fielen auf 0,3% gegenüber dem Vorquartal. Das annualisierte BIP blieb jedoch stabil bei 1,2% im Jahresvergleich, aber eine schwache Phase in den Q1-Daten gibt den Fiber-Händlern weiterhin einen Grund zur Pause. In den USA sank die Inflation des Erzeugerpreisindex (PPI) im April auf nur 0,1% im Monatsvergleich, was es den Investoren ermöglichte, sich vorübergehend zu entspannen, da die Auswirkungen der Zölle noch nicht die wichtigen Wirtschaftsdaten beeinflusst haben.
Der neueste Verbraucherindex der University of Michigan (UoM) wird am Freitag veröffentlicht. Die Markterwartungen gehen von einem Anstieg der Ergebnisse der Verbraucherstudie aus, die vier Monate in Folge gesunken sind und einen Zwei-Jahres-Tiefstand von 52,2 erreicht haben. Die Investoren hoffen, dass die Verbraucherstimmung eine gewisse Erholung zeigt, was den Index möglicherweise wieder auf 53,4 anheben könnte.
Die Hin- und Herbewegungen im Chart vom Donnerstag lassen die Fiber auf Kurs bleiben, um ihren stetigen Abwärtstrend fortzusetzen; das bullische Momentum hält EUR/USD vorerst über den wichtigen technischen Niveaus. Dennoch bleibt das langsame und stetige Abrutschen des Paares von dem Ende April erreichten Höchststand knapp unter der 1,1600-Marke schwer zu ignorieren.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.