In einem aktuellen Bericht von MUFG befasst sich Derek Halpenny mit den zunehmenden Interventionsrisiken an den japanischen Finanzmärkten infolge des anhaltenden Ausverkaufs japanischer Staatsanleihen (JGBs). Im Fokus stehen dabei die Schwäche des Yen (JPY) und deren mögliche Auswirkungen auf die Marktstabilität – insbesondere vor dem Hintergrund der jüngsten Zinserhöhung durch die Bank of Japan (BoJ).
„Die größte Bewegung an den japanischen Finanzmärkten war heute nicht beim Yen, sondern am JGB-Markt zu beobachten. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe stieg auf bis zu 2,10 Prozent, bevor sie leicht zurückkam, liegt aber immer noch um sechs Basispunkte über dem Schlusskurs vom Freitag und damit auf dem höchsten Stand seit 1999.“
„Die Reaktion am Devisenmarkt am Freitag auf die Entscheidung der BoJ, den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent anzuheben, hat die Sorgen über den übermäßig vorsichtigen Kurs bei der Zinsanhebung deutlich gemacht – und das in einem Umfeld weiterhin hoher Inflation sowie zusätzlicher fiskalischer Impulse, die die Wirtschaft im ersten Halbjahr des kommenden Jahres stützen dürften.“
„Die größte Gefahr für die Regierung Takaichi ist eine Instabilität der Finanzmärkte, insbesondere eine anhaltende Phase der Yen-Schwäche. Diese würde mit hoher Wahrscheinlichkeit die Zustimmungswerte der Regierung belasten, die nach der Wahl von Takaichi zur Parteivorsitzenden weiterhin hoch sind.“
„Was Investoren sehen wollen, ist ein klares Signal der Regierung, dass sie sich dieser Risiken bewusst ist und die Fiskalpolitik entsprechend vorsichtiger ausrichten wird.“
„Angesichts der aktuellen Risiken und Unsicherheiten ist ein Devisenmarkteingriff kaum erfolgversprechend, solange ein solches Signal zum Umgang mit fiskalischen Risiken ausbleibt. Sollte dies in der Haushaltsankündigung am Freitag nicht deutlich werden, könnte sich der Ausverkauf bei JGBs fortsetzen – begleitet von einem weiteren deutlichen Rückgang des Yen.“