Die Indische Rupie (INR) setzt ihren Aufwärtstrend gegenüber dem US-Dollar (USD) am Mittwoch zum vierten Handelstag in Folge fort. Das USD/INR-Paar erreicht ein frisches Zwei-Wochen-Hoch von etwa 87,90, da die Indische Rupie stärker wird, nachdem US-Präsident Donald Trump und Indiens Premierminister Narendra Modi signalisiert haben, dass sie bald ein Handelsabkommen erreichen werden.
Am Dienstag erklärte US-Präsident Trump in einem Beitrag auf Truth.Social, dass er ein positives Gespräch mit Indiens PM Modi über bilaterale Beziehungen hatte und bedankte sich für dessen Bemühungen, den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden. Vor Trumps Beitrag hatte Modi ebenfalls erklärt, dass Indien die Initiativen von Präsident Trump zur „friedlichen Lösung des Ukraine-Konflikts“ unterstützt.
Diese Kommentare kamen, nachdem hochrangige Verhandler aus den USA und Indien in Neu-Delhi Handelsgespräche geführt hatten. Ein Sprecher der US-Botschaft erklärte, dass Washington ein positives Treffen mit Indiens Chefverhandler Rajesh Aggarwal über den bilateralen Handel hatte. Beide Nationen gaben keine Klarheit über die Handelsbedingungen und wann sie zu einer Einigung kommen könnten, deuteten jedoch an, dass sie weiterhin virtuell über den Handel diskutieren würden.
Positive Kommentare aus Washington und Neu-Delhi zum Handel sind günstig für die Indische Rupie, da die Währung als eines der Hauptopfer der Handels Spannungen zwischen beiden Nationen hervorging. Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Indien wurden stark beeinträchtigt, nachdem Präsident Trump die Zölle auf Neu-Delhi auf 50 % für den Kauf von Öl aus Russland erhöht hatte.
Die steigenden Hoffnungen auf einen Handelsfrieden zwischen den USA und Indien haben auch zu einem Rückgang der Verkäufe von ausländischen Investoren an den indischen Aktienmärkten geführt. Bislang haben ausländische institutionelle Investoren (FIIs) im September Aktien im Wert von 10.204,54 Crores verkauft. Im August und Juli haben FIIs Anteile im Wert von 46.902,92 und 47.666,68 Crores abgebaut.
USD/INR rutscht am Mittwoch auf etwa 87,90, das niedrigste Niveau seit zwei Wochen. Das Paar hat sich nahe dem 20-Tage exponentiellen gleitenden Durchschnitt (EMA) korrigiert, der bei etwa 88,00 liegt, was auf Unsicherheit im kurzfristigen Trend hindeutet.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) sinkt auf etwa 50,00, was darauf hindeutet, dass das bullische Momentum vorerst seinen Lauf genommen hat. Dennoch bleibt die bullische Tendenz intakt.
Nach unten wird das Tief vom 28. August bei 87,66 als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wäre das Hoch vom 11. September bei 88,65 die entscheidende Hürde für das Paar.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.