Die indische Rupie (INR) startet die Woche vorsichtig bei etwa 88,40 gegenüber dem US-Dollar (USD) und liegt damit immer noch nahe ihrem Allzeithoch von etwa 88,60, das in der letzten Woche erreicht wurde. Das USD/INR-Paar wird voraussichtlich seitwärts handeln, während die Anleger auf das Ergebnis der Geldpolitik der Federal Reserve (Fed) am Mittwoch warten.
Laut dem CME FedWatch-Tool ist die Fed sicher, die Zinsen um 25 Basispunkte (bps) auf 4,00%-4,25% zu senken. Daher werden die Anleger die geldpolitische Erklärung und die Pressekonferenz von Vorsitzendem Jerome Powell genau beobachten, um Hinweise auf die geldpolitischen Maßnahmen im verbleibenden Jahr zu erhalten.
Analysten von Morgan Stanley haben prognostiziert, dass die Fed die Zinsen in allen drei verbleibenden geldpolitischen Ankündigungen in diesem Jahr um 25 bps senken wird, da Risiken auf dem Arbeitsmarkt nach unten bestehen, während die Bedrohungen durch hohe Inflation weiterhin bestehen bleiben.
Die neuesten arbeitsmarktrelevanten Wirtschaftsindikatoren zeigen Anzeichen eines sich verlangsamenden Arbeitsmarktes im Gefolge der von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle. In der letzten Woche zeigten die Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung für die Woche bis zum 5. September, dass die Zahl der Personen, die Arbeitslosenleistungen beantragen, mit 263.000 den höchsten Stand seit vier Jahren erreicht hat.
USD/INR eröffnet am Montag mit einem flachen Kurs bei etwa 88,40. Der kurzfristige Trend des Paares bleibt bullish, da es über dem 20-Tage exponentiell gleitenden Durchschnitt (EMA) notiert, der sich nahe 88,00 bewegt.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) liegt über 60,00, was darauf hindeutet, dass ein frisches bullishes Momentum intakt ist.
Nach unten wird der 20-Tage-EMA als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wäre die runde Marke von 89,00 das entscheidende Hindernis für das Paar.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.