Die Indische Rupie eröffnet am Freitag schwach gegenüber dem US-Dollar (USD). Das USD/INR-Paar springt auf etwa 88,50, nahe einem Allzeithoch von etwa 88,60, das am Donnerstag erreicht wurde, da die Handelskonflikte zwischen den Vereinigten Staaten (US) und Indien weiterhin bestehen, obwohl Washington und Neu-Delhi bestätigt haben, dass die Handelsverhandlungen zwischen beiden Nationen noch im Gange sind. Sie bemühen sich, schneller zu einer Einigung zu gelangen.
Seit der Ankündigung der 90-tägigen Schonfrist durch die USA für ihre Handelspartner, um ein Handelsabkommen vor der Einführung reziproker Zölle abzuschließen, erwähnte Washington, dass Indien die erste Nation hätte sein können, mit der ein Abkommen geschlossen worden wäre. Das Abkommen wurde jedoch aufgrund der Kriegs Spannungen zwischen Indien und Pakistan verschoben. Und jetzt ist Indien das Land, das mit den höchsten Zöllen von den USA für den Kauf von Öl aus Russland konfrontiert ist.
Die Kommentare von US-Handelsminister Howard Lutnick in einem Interview mit CNBC am Donnerstag haben signalisiert, dass Washington bereit ist, mit Indien zu verhandeln, wenn es aufhört, russisches Öl zu kaufen. „Nun, wir werden Indien klären, sobald es aufhört, russisches Öl zu kaufen“, sagte Lutnick, berichtete Reuters.
Zusätzlich hat ein Bericht der Financial Times (FT) angedeutet, dass die USA Druck auf die G7-Länder ausüben werden, um höhere Zölle auf Indien und China für den Kauf von russischem Öl zu verhängen.
In der Folge reduzieren ausländische institutionelle Investoren (FIIs) weiterhin ihre Anteile an den indischen Aktienmärkten. Am Donnerstag verkauften FIIs Aktien im Wert von 3.472,37 Crores aus dem Bargeldsegment der indischen Aktienmärkte.
Auf der heimischen Seite warten die Investoren auf die Verbraucherpreisindex (CPI)-Daten für August, die um 10:30 Uhr GMT veröffentlicht werden. Es wird erwartet, dass der Inflationsdruck in der indischen Wirtschaft mit einer jährlichen Rate von 2,1 % gewachsen ist, schneller als die vorherige Lesung von 1,55 %.
Das USD/INR-Paar steigt am Freitag bei der Eröffnung auf etwa 88,50. Der kurzfristige Trend des Paares bleibt bullish, da es über dem 20-Tage-Exponential Moving Average (EMA) notiert, der bei etwa 88,00 liegt.
Die Abwärtsbewegung im 14-Tage-Relative Strength Index (RSI) erholt sich von 60,00, was darauf hindeutet, dass ein frisches bullishes Momentum entstanden ist.
Nach unten wird der 20-Tage-EMA als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wäre die runde Marke von 89,00 das entscheidende Hindernis für das Paar.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.