ETF-Hammer bei XRP? Ripple-CEO lässt die Bombe platzen

Autor: FXStreet
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Quelle: DepositPhotos

XRP notiert am Donnerstag bei etwa 2,43 US-Dollar – nachdem der Kurs am Widerstand bei 2,60 Dollar erst einmal abgeprallt ist. Aber was auf den ersten Blick wie eine kleine Verschnaufpause aussieht, könnte mehr sein. Seit Anfang März ist die Aktivität im XRP-Netzwerk regelrecht explodiert – um über 400 %. Und das in einem Moment, in dem die SEC überraschend ihre Berufung im Verfahren gegen Ripple zurückgezogen hat. Das schafft Rückenwind.


On-Chain-Daten zeigen: Vertrauen wächst


Besonders auffällig ist, was die großen Investoren – also die sogenannten Wale – machen. Wallets mit 1 bis 10 Millionen XRP haben in den letzten zwei Monaten ihre Bestände um 10 % erhöht. Insgesamt halten diese Adressen jetzt rund 5,81 Milliarden XRP – ein Gesamtwert von etwa 14 Milliarden Dollar.


XRP supply distribution. Source: Santiment


Und das, obwohl der Kurs zuletzt eher gedämpft verlief. Für viele ein Zeichen, dass diese Investoren weiter auf das langfristige Potenzial setzen.


Interessant: Bei Wallets mit noch größeren Beständen – also 10 bis 100 Millionen XRP – ist das Bild gemischter. Hier gab es sowohl Verkäufe als auch Zukäufe. Offenbar wird dort vorsichtiger agiert, vielleicht auch taktischer.


Netzwerk-Aktivität geht durch die Decke


Ein weiterer Punkt, der ins Auge fällt: Die Zahl der aktiven XRP-Adressen ist seit März massiv gestiegen – im Vergleich zum Februar um mehr als 400 %. Das ist ein deutliches Signal dafür, dass wieder deutlich mehr los ist im Netzwerk.


XRP active addresses. Source: Santiment


Außerdem zeigt sich: Viele Anleger halten ihre XRP trotz des jüngsten Kursanstiegs. Die sogenannte „Dormant Circulation“ – also Coins, die lange nicht bewegt wurden – nimmt kaum zu. Das spricht dafür, dass viele Investoren bewusst nicht verkaufen, sondern weiter an steigende Kurse glauben.


All das passt zu dem Zeitpunkt, an dem die SEC ihren Rechtsstreit mit Ripple endgültig beendet hat. Für viele war das ein Unsicherheitsfaktor – und dessen Wegfall wirkt jetzt offenbar wie ein Befreiungsschlag.


Trotzdem: Am Derivatemarkt überwiegt noch die Skepsis


Während die On-Chain-Daten eher positiv wirken, zeigt sich am Markt für XRP-Derivate ein anderes Bild: Die sogenannten Funding Rates – also die Finanzierungskosten für gehebelte Positionen – sind derzeit negativ. Das bedeutet, dass mehr Trader auf fallende Kurse setzen als auf steigende. Auch das könnte erklären, warum der Kurs nach dem 14-prozentigen Anstieg am Mittwoch wieder etwas zurückkam.


XRP funding rates. Source: Coinglass


Ripple-CEO spricht über ETF – kommt er 2025?


Trotzdem: Ripple-CEO Brad Garlinghouse gibt sich optimistisch. In einem Interview mit Bloomberg sagte er, dass er fest damit rechnet, dass ein XRP-ETF in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 in den USA starten wird. Wörtlich sagte er: „Ich habe großes Vertrauen in den [XRP]-ETF.“


Die SEC hat sich bei einigen ETF-Anträgen – etwa von Bitwise, Franklin Templeton oder 21Shares – zuletzt wieder Zeit gelassen. Doch Garlinghouse scheint überzeugt: XRP wird auf Dauer ein fester Bestandteil des US-Markts für digitale Anlageprodukte.


Was sagt der Chart?


Technisch betrachtet ist XRP gerade an einem wichtigen Punkt. Laut Daten von Coinglass wurden in den letzten 24 Stunden XRP-Futures im Wert von 13,86 Millionen Dollar liquidiert – davon entfallen fast 12 Millionen auf Long-Positionen. Das deutet darauf hin, dass viele Trader auf steigende Kurse gesetzt hatten, dann aber ausgestoppt wurden.


Der Kurs ist an der Marke von 2,60 Dollar abgeprallt, was derzeit als harter Widerstand gilt. Sollte XRP es schaffen, von der oberen Begrenzung des aktuellen Abwärtstrendkanals erneut abzuprallen, wäre ein weiterer Angriff auf diese Marke möglich. Und wenn der gelingt, könnten sogar die Hochs bei 2,78, 2,95 und langfristig 3,40 Dollar in Reichweite kommen – ein Niveau, das XRP seit sieben Jahren nicht mehr erreicht hat.


XRP/USDT daily chart


Allerdings mahnen die Indikatoren zur Vorsicht: Sowohl der RSI als auch der Stochastik-Oszillator stehen kurz davor, unter ihre gleitenden Durchschnitte zu fallen – ein Zeichen, dass der Aufwärtsdruck nachlässt.


Kommt es dazu, und fällt XRP unter die obere Trendlinie zurück, könnte der Kurs erst einmal Richtung 1,96 Dollar abrutschen. Das wäre aus technischer Sicht ein Rückschlag.


Fazit: Viel Potenzial – aber noch nicht ohne Risiko


XRP zeigt fundamental klare Stärke: steigende Aktivität im Netzwerk, wachsendes Vertrauen bei großen Investoren und eine rechtlich bereinigte Lage nach dem Rückzug der SEC. Dazu die Aussicht auf einen ETF – all das spricht für ein solides Langfrist-Setup.


Aber technisch ist die Lage noch nicht eindeutig. Die Euphorie wird am Derivatemarkt aktuell nicht geteilt. Wer hier investiert, sollte also nicht blind reinspringen, sondern abwarten, ob sich der Ausbruch wirklich durchsetzt – oder ob vorher noch eine Korrektur ansteht.


Geduld könnte sich auszahlen. Denn wenn XRP wirklich ausbricht, dann dürfte es schnell gehen.

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