Volkswagen gibt weitere Gewinnwarnung heraus - Aktie sinkt

Mitrade Team
Aktualisiert um
Mitrade Team
coverImg
Quelle: shutterstock

- Volkswagen senkt erneut die Gewinnaussichten für 2023 aufgrund schwächerer Verkaufszahlen. 


- Die Aktie verlor 3,1 Prozent und steht damit 15 Prozent niedriger als zu Jahresbeginn. 


- Auch andere deutsche Autobauer wie Mercedes-Benz und BMW haben ihre Prognosen nach unten korrigiert.


Der Volkswagen-Konzern (ETR:VOWG) steht weiter unter Druck. Konzernchef Oliver Blume hat nach nur zweieinhalb Monaten die Gewinnaussichten erneut gesenkt, da das Unternehmen in diesem Jahr weniger Fahrzeuge verkaufen wird als erwartet. Besonders betroffen sind die Kernmarke VW Pkw, die leichten Nutzfahrzeuge von VWN und die Zuliefersparte. Auch die schwache Wirtschaftslage und geringere Erträge der Finanzdienstleistungssparte tragen zur schlechten Lage bei. Die Volkswagen-Aktie verlor am Montag 3,1 Prozent und steht nun bei 94,10 Euro, was einem Rückgang von 15 Prozent seit Jahresbeginn entspricht.


Volkswagen geht nun davon aus, dass die Fahrzeugverkäufe statt um bis zu 3 Prozent nur um 9 Millionen Einheiten steigen werden. Entsprechend wird auch der Umsatz voraussichtlich nur noch bei etwa 320 Milliarden Euro liegen, anstatt um bis zu 5 Prozent auf 322 Milliarden Euro zu steigen. Die operative Ergebnismarge wird auf rund 5,6 Prozent geschätzt, was einem operativen Ergebnis von etwa 18 Milliarden Euro entspricht. Zuvor wurde eine Marge von 6,5 bis 7,0 Prozent und ein Best-Case-Ergebnis von bis zu 24 Milliarden Euro prognostiziert.


Auch andere deutsche Autobauer wie Mercedes-Benz (ETR:MBGn) und BMW (ETR:BMWG) haben ihre Gewinnprognosen gesenkt. Analyst Stephen Reitman von Bernstein merkte an, dass VW mit seiner Gewinnwarnung die drei großen deutschen Autobauer in diesem Monat komplettiert hat. Bei VW und Mercedes scheinen die Kürzungen marktbedingter zu sein, während BMW auf technische Probleme mit einem Bremssystem von Continental (ETR:CONG) hinwies.


Der Sparkurs von VW ist weitreichend: Betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen sind im Gespräch, und die seit Jahrzehnten bestehende Beschäftigungssicherung wurde gekündigt. Philippe Houchois von der US-Investmentbank Jefferies spekuliert, dass der Konzernumbau durch die schlechten Geschäftsergebnisse beschleunigt werden könnte. Er schätzt die Kosten für die Schließung von mindestens zwei Werken in Deutschland und den Abbau von 15.000 Stellen auf 3 bis 4 Milliarden Euro. Zudem könnten aufgrund der verschärften EU-Abgasvorgaben weitere 2 Milliarden Euro anfallen.


Die gesamte Branche leidet unter diversen Problemen: Die Schwäche auf dem chinesischen Markt, wo VW nach Jahrzehnten die Marktführerschaft verloren hat, betrifft viele Autobauer. Chinesische EV-Hersteller wie BYD machen den deutschen Marken zunehmend Konkurrenz. In Europa laufen die Verkäufe von Elektroautos schleppend, was zu möglichen Strafzahlungen wegen Nichteinhaltung der Abgasvorschriften führen könnte.


Auch die Dachholding Porsche SE (ETR:P911_p) hat ihre Gewinnprognosen gesenkt und erwartet nun für das laufende Jahr einen Gewinn nach Steuern von 2,4 bis 4,4 Milliarden Euro, nachdem zuvor 3,5 bis 5,5 Milliarden Euro angepeilt waren. Die Herausforderungen in Wolfsburg und weltweit haben somit weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Konzern und seine Tochtergesellschaften.

Dieser Text spiegelt lediglich die persönliche Meinung des Autors wider. Leser sollten diesen Artikel nicht als Grundlage für Investitionen betrachten. Bevor Sie eine Investitionsentscheidung treffen, sollten Sie den Rat eines unabhängigen Finanzberaters einholen, um sicherzustellen, dass Sie die Risiken verstehen. Differenzkontrakte (CFDs) sind Hebelprodukte, die zum Totalverlust Ihres Kapitals führen können. Diese Produkte sind nicht für jeden geeignet, investieren Sie daher vorsichtig. Für weitere Details informieren Sie sich bitte.

goTop
quote
Finden Sie diesen Artikel nützlich?
Verwandte Artikel
placeholder
Israel führt 'intensive' Angriffe auf Houthi-Ziele im Jemen durchIsrael erklärte am späten Sonntag, dass das Militär des Landes Houthi-Ziele an drei Häfen und einem Kraftwerk im Jemen angegriffen habe. Verteidigungsminister Israel Katz bestätigte den Angriff und sagte, sie seien aufgrund wiederholter Angriffe der vom Iran unterstützten Rebellengruppe auf Israel durchgeführt worden
Autor  FXStreet
Mo. 07.Jul
Israel erklärte am späten Sonntag, dass das Militär des Landes Houthi-Ziele an drei Häfen und einem Kraftwerk im Jemen angegriffen habe. Verteidigungsminister Israel Katz bestätigte den Angriff und sagte, sie seien aufgrund wiederholter Angriffe der vom Iran unterstützten Rebellengruppe auf Israel durchgeführt worden
placeholder
US-Präsident Donald Trump sagt, dass die Zollbriefe an 12 Länder unterzeichnet sind und am Montag versendet werden - ReutersUS-Präsident Donald Trump sagte am Samstag, dass er Briefe an 12 Länder unterzeichnet habe, in denen die verschiedenen Zollniveaus aufgeführt sind, die sie auf die Waren, die sie in die Vereinigten Staaten exportieren, zu erwarten haben, wobei die „Nehmt es oder lasst es“ Angebote am Montag verschickt werden, so Reuters.
Autor  FXStreet
Mo. 07.Jul
US-Präsident Donald Trump sagte am Samstag, dass er Briefe an 12 Länder unterzeichnet habe, in denen die verschiedenen Zollniveaus aufgeführt sind, die sie auf die Waren, die sie in die Vereinigten Staaten exportieren, zu erwarten haben, wobei die „Nehmt es oder lasst es“ Angebote am Montag verschickt werden, so Reuters.
placeholder
Handelsministerium: China und die USA verstärken die Bemühungen zur Umsetzung der Ergebnisse des Londoner RahmensDas chinesische Handelsministerium erklärte am Freitag in einer Mitteilung, dass „China und die USA ihre Bemühungen verstärken, um die Ergebnisse des Londoner Rahmens umzusetzen“
Autor  FXStreet
Fr. 04.Jul
Das chinesische Handelsministerium erklärte am Freitag in einer Mitteilung, dass „China und die USA ihre Bemühungen verstärken, um die Ergebnisse des Londoner Rahmens umzusetzen“
placeholder
Chinas Premier Li: Wirtschaft zeigt starke Resilienz und EntwicklungspotenzialChinas Premier Li Qiang äußerte am Donnerstag ermutigende Kommentare zur wirtschaftlichen Lage.
Autor  FXStreet
Do. 26.Jun
Chinas Premier Li Qiang äußerte am Donnerstag ermutigende Kommentare zur wirtschaftlichen Lage.
placeholder
Premier Li: Chinas Wirtschaft zeigte im zweiten Quartal eine stetige VerbesserungBei einer Rede auf dem Weltwirtschaftsforum (WEF) in Tianjin am Mittwoch sagte Chinas Premier Li Qiang, dass „ausgehend von den wichtigsten Indikatoren die chinesische Wirtschaft im zweiten Quartal eine stetige Verbesserung zeigte“
Autor  FXStreet
Mi. 25.Jun
Bei einer Rede auf dem Weltwirtschaftsforum (WEF) in Tianjin am Mittwoch sagte Chinas Premier Li Qiang, dass „ausgehend von den wichtigsten Indikatoren die chinesische Wirtschaft im zweiten Quartal eine stetige Verbesserung zeigte“