MÄRKTE -Zollabkommen zwischen EU und USA hellt Stimmung an Märkten auf, Gold unter Druck

Singapur, 28. Jul (Reuters) - Das Handelsabkommen mit einem Zollsatz von 15 Prozent für Warenimporte aus der Europäischen Union in die USA hellt die Stimmung an den Märkten auf. Nur die japanische Börse tendiert schwächer und der Goldpreis leidet. "Ein Zollsatz von 15 Prozent auf europäische Waren, erzwungene Käufe von US-Energie und militärischer Ausrüstung und Vergeltungsmaßnahmen ohne Zölle durch Europa - das ist keine Verhandlung, das ist die Kunst des Deals", sagte Prashant Newnaha, Senior Asia-Pacific Rates Strategist bei TD Securities. "Ein großer Gewinn für die USA." Aus Sicht der DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov kann die deutsche Wirtschaft nach der Einigung "vorerst durchatmen". Die Gefahr einer Eskalation im Handelsstreit mit den USA sei abgewendet. "Für viele Unternehmen ist das eine dringend benötigte Atempause", sagte sie. Die EU habe mit der Einigung Schlimmeres verhindert. "Doch der Deal hat seinen Preis, und dieser Preis geht auch zu Lasten der deutschen und europäischen Wirtschaft." Viele Details sind noch unklar. "Die Einigung schafft kurzfristig Stabilität, mehr nicht. Es ist nur ein erster Schritt", erklärte Melnikov.
Die S&P 500-Futures EScv1 stiegen um 0,4 Prozent und die Nasdaq-Futures NQc1 legten um 0,5 Prozent zu. Die europäischen Futures STXEc1 kletterten um fast ein Prozent nach oben.
Der Goldpreis fiel dagegen auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Wochen. Das Rahmenabkommen zu den Zöllen reduziert die Nachfrage nach sicheren Anlagen. Gold gerät unter Druck, erklärte Jigar Trivedi, ein leitender Rohstoffanalyst bei Reliance Securities. Aber: "Kurzfristig erwarten wir nicht, dass Gold wild schwankt. Die Investoren richten ihren Fokus auf eine entscheidende Woche für die US-Geldpolitik und Wirtschaftsdaten", sagte Trivedi. Es wird erwartet, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ihren Leitzins nach Abschluss ihrer zweitägigen Sitzung am Mittwoch im Bereich von 4,25 bis 4,50 Prozent halten wird.
In Asien gab der japanische Nikkei-Index.N225 nach, nachdem er in der vergangenen Woche ein Jahreshoch erreicht hatte. Der 225 Werte umfassende Index rutschte 0,7 Prozent auf 41.148,07 Punkte ab und der breiter gefasste Topix.TOPX notierte 0,4 Prozent niedriger bei 2.940,48 Zählern. Die Börse Shanghai.SSEC gewann dagegen 0,3 Prozent auf 3.602,69 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen.CSI300 stieg um 0,4 Prozent auf 4.141,58 Punkte.
ÖLPREISE
Am Rohstoffmarkt verteuerte sich die Rohöl-Sorte BrentLCOc1 aus der Nordsee um 0,5 Prozent auf 68,77 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTICLc1 notierte 0,4 Prozent fester bei 65,44 Dollar.
DEVISEN
Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,1 Prozent auf 147,87 YenJPY= und legte leicht auf 7,1674 YuanCNY= zu. Zur Schweizer Währung rückte er etwas auf 0,7954 FrankenCHF= vor. Parallel dazu blieb der EuroEUR= fast unverändert bei 1,1751 Dollar und zog um 0,2 Prozent auf 0,9347 FrankenEURCHF= an.
WALL STREET
Der US-Standardwerteindex Dow Jones.DJI verabschiedete sich am Freitag mit einem Plus von 0,5 Prozent bei 44.901,92 Punkten aus dem Handel. Der breit gefasste S&P 500.SPX gewann 0,4 Prozent auf 6.388,64 Zähler, und der technologielastige Nasdaq.IXIC zog um 0,2 Prozent auf 21.108,32 Stellen an.
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