Ein Handelskrieg mit den USA könnte Deutschland bis zu 180 Milliarden Euro kosten

Mitrade Team
Aktualisiert um
Mitrade Team
coverImg
Quelle: Shutterstock

  • Ein Handelskrieg zwischen Deutschland und den USA unter Donald Trump könnte Verluste von bis zu 180 Milliarden Euro innerhalb von vier Jahren verursachen.


  • Deutschland als Exportnation wäre stärker betroffen als andere Euro-Länder aufgrund seines hohen Offenheitsgrades.


  • Die EU könnte durch glaubhafte Vergeltungsmaßnahmen versuchen, die negativen Auswirkungen auf sich selbst zu minimieren.


Deutschland steht vor potenziell schweren finanziellen Einbußen, falls es zu einem Handelskrieg mit den USA unter Donald Trump kommt. Laut einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) könnten die Verluste bis zu 180 Milliarden Euro betragen. Diese Untersuchung, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, zeigt, dass die größte Volkswirtschaft Europas stärker betroffen wäre als andere wichtige Länder der Euro-Zone, da Deutschland als Exportnation besonders anfällig für globale Handelskonflikte ist, so Jürgen Matthes, Forscher des IW.


Die Studie simuliert mehrere Szenarien: Sollte Trump die US-Zölle auf 20 Prozent anheben und die EU mit einem 20-prozentigen Vergeltungszoll reagieren, könnte das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2028 um 1,5 Prozent sinken, was einem Verlust von 180 Milliarden Euro entspricht. In der gesamten Euro-Zone wäre der Rückgang mit 1,3 Prozent etwas geringer.


Ein weiteres Szenario sieht US-Zölle von zehn Prozent auf alle Importe, und 60 Prozent auf Importe aus China ab 2025 vor. Ein EU-Vergeltungszoll von zehn Prozent könnte folgen, was zu einem geringeren BIP-Verlust von etwa 127 Milliarden Euro für Deutschland bis 2028 führen würde.


Die Zolldrohungen Trumps sind laut IW nur ein Aspekt der veränderten globalen Haltung gegenüber freiem Handel. Auch das Verhalten Chinas stellt eine Herausforderung dar. Die EU und Deutschland sollten daher mit einer stärkeren Handelspolitik reagieren, einschließlich der glaubhaften Androhung und Anwendung von Vergeltungsmaßnahmen, um ihre Interessen zu wahren. Eine gleichwertige Zollerhöhung durch die EU könnte den negativen Effekt für die USA verstärken, während diese für die EU und Deutschland nur leicht negativ wäre. Eine glaubhafte Drohung könnte daher ausreichen, um die USA


Zur Verringerung politischer Erpressbarkeit empfiehlt die Studie ein gezieltes De-Risking, um kritische Abhängigkeiten von Drittstaaten zu mindern, etwa durch den Ausbau von Freihandelsabkommen. Die EU sollte sich zudem vor Überkapazitäten und wettbewerbsverzerrenden Subventionen, insbesondere von einseitigen Zollerhöhungen abzuschrecken. aus China, schützen. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer sieht in Zöllen eine wirtschaftspolitische Allzweckwaffe Trumps, die nicht nur die US-Industrie schützen, sondern auch den Umbau des Steuersystems finanzieren sollen.

Der oben präsentierte Inhalt, ob von einer Drittpartei oder nicht, wird lediglich als allgemeiner Rat betrachtet. Dieser Artikel sollte nicht als enthaltend Anlageberatung, Investitionsempfehlungen, ein Angebot oder eine Aufforderung für jegliche Transaktionen in Finanzinstrumenten ausgelegt werden.

goTop
quote
Finden Sie diesen Artikel nützlich?
Verwandte Artikel
placeholder
Coinbase steigt in den S&P 500 auf – Discover fliegt nach geplanter Übernahme rausDie US-Kryptobörse Coinbase wird ab dem 19. Mai in den renommierten Aktienindex S&P 500 aufgenommen.
Autor  FXStreet
vor 9 Minuten
Die US-Kryptobörse Coinbase wird ab dem 19. Mai in den renommierten Aktienindex S&P 500 aufgenommen.
placeholder
Tesla-Aktieninvestoren: Elon Musk erwartet 99 % Marktanteil in dieser Billionen-Dollar-IndustrieTesla (NASDAQ: TSLA) berichtete über enttäuschende Finanzergebnisse im ersten Quartal. Alle wichtigen Kennzahlen – Auslieferungen, Umsatz, operative Marge und Gewinn – gingen zurück, da das Unternehmen Marktanteile in China, Europa und den USA verlor.
Autor  Mitrade Team
So. 27.Apr
Tesla (NASDAQ: TSLA) berichtete über enttäuschende Finanzergebnisse im ersten Quartal. Alle wichtigen Kennzahlen – Auslieferungen, Umsatz, operative Marge und Gewinn – gingen zurück, da das Unternehmen Marktanteile in China, Europa und den USA verlor.
placeholder
Die Trump-Administration sagt, dass sie Japan keine besondere Zollbehandlung gewähren kannDie Vereinigten Staaten teilten Japan mit, dass es Japan während der Gespräche Anfang dieses Monats keine Sonderbehandlung in Bezug auf Zölle gewähren könne, berichtete NHK unter Berufung auf mehrere japanische Regierungsstellen
Autor  FXStreet
Do. 24.Apr
Die Vereinigten Staaten teilten Japan mit, dass es Japan während der Gespräche Anfang dieses Monats keine Sonderbehandlung in Bezug auf Zölle gewähren könne, berichtete NHK unter Berufung auf mehrere japanische Regierungsstellen
placeholder
Akazawa: Landwirtschaft wird in den US-Zollgesprächen nicht gefährdetJapans Wirtschaftsminister Ryosei Akazawa sagte am frühen Dienstag, dass er die Haltung von Premierminister Shigeru Ishiba teilt, dass die Landwirtschaft nicht zugunsten der Autoindustrie in den US-Zollgesprächen gefährdet werden darf
Autor  FXStreet
Di. 22.Apr
Japans Wirtschaftsminister Ryosei Akazawa sagte am frühen Dienstag, dass er die Haltung von Premierminister Shigeru Ishiba teilt, dass die Landwirtschaft nicht zugunsten der Autoindustrie in den US-Zollgesprächen gefährdet werden darf
placeholder
China offen für Gespräche, wenn Trump Respekt zeigt – BloombergBloomberg berichtete am Mittwoch unter Berufung auf eine Person, die mit den Gedanken der chinesischen Regierung vertraut ist, dass China bereit ist, sich mit den USA an einen Tisch zu setzen. Allerdings hat Peking einige Vorbedingungen für die Handelsverhandlungen.
Autor  FXStreet
Mi. 16.Apr
Bloomberg berichtete am Mittwoch unter Berufung auf eine Person, die mit den Gedanken der chinesischen Regierung vertraut ist, dass China bereit ist, sich mit den USA an einen Tisch zu setzen. Allerdings hat Peking einige Vorbedingungen für die Handelsverhandlungen.