EZB senkt Zinsen; Fed könnte um 100 Basispunkte nachziehen: Ist der Euro widerstandsfähiger?

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Insights – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat, wie erwartet, die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Der Markt rechnet in diesem Jahr mit weiteren 36 Basispunkten an Zinssenkungen seitens der EZB, während die Fed voraussichtlich die Zinsen um 100 Basispunkte senken wird. Dies wirft die Frage auf: Ist der Euro widerstandsfähiger als der Dollar?


Am Donnerstag gab die EZB eine Senkung des Einlagensatzes von 3,75 % auf 3,50 % bekannt, den niedrigsten Stand seit Juni 2023 und im Einklang mit den Markterwartungen. Die EZB erklärte, dass die jüngsten Inflationsdaten im Wesentlichen den Erwartungen entsprächen und bekräftigte ihr Ziel, die Inflation auf 2 % zurückzuführen.


Piet Haines Christiansen von der Danske Bank stellte fest, dass die Entscheidung eine vorsichtige Haltung gegenüber weiteren Zinssenkungen widerspiegelt, was auf steigende Löhne und anhaltende Inflation zurückzuführen ist.


Die EZB hat sich nicht auf einen spezifischen Zinspfad festgelegt und wird weiterhin datenbasiert agieren, um die Zinsen auf einem ausreichend restriktiven Niveau zu halten. Die Inflation soll bis Ende 2025 das Ziel von 2 % erreichen, wobei Prognosen von 2,5 % für 2024, 2,2 % für 2025 und 1,9 % für 2026 erwartet werden.


Lindsay James von Quilter Investors bemerkte, dass die Zinssenkung den Verbrauchern und Unternehmen Erleichterung verschafft und möglicherweise Europas Erholung unterstützt, doch bleibt die Unsicherheit über weitere Senkungen bestehen. Die EZB hat im Vergleich zu anderen Zentralbanken weniger Spielraum, wenngleich im Oktober eine weitere Senkung möglich ist.


Wird die Fed in diesem Jahr die Zinsen um 100 Basispunkte senken?


Der Euro stieg nach der Ankündigung kurzzeitig an, aber der Anstieg war auf 0,1 % begrenzt. Der Dollar-Index fiel aufgrund eines Anstiegs der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und schwächer als erwarteten PPI-Daten für August. Die Goldpreise kletterten auf ein Rekordhoch von 2.534 US-Dollar.


Die jüngsten Daten zeigten, dass der US-PPI für August im Jahresvergleich bei 1,7 % lag, unter den erwarteten 1,8 %. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen leicht auf 230.000.


Der Swap-Markt bleibt stabil, mit der Erwartung, dass die Fed in diesem Jahr die Zinsen insgesamt um 100 Basispunkte senken wird, was auf eine weitere Senkung um 75 Basispunkte nach September hindeutet.


Da der Markt eine Zinssenkung der Fed um 75 Basispunkte und der EZB um 36 Basispunkte erwartet, könnte sich der Euro als widerstandsfähiger als der Dollar erweisen. Die Wahrscheinlichkeit eines signifikanten Rückgangs des EUR/USD-Wechselkurses scheint zu schwinden.


Forex-Strategin Audrey Childe-Freeman erklärte, dass diejenigen, die erwarten, dass die EZB eine lockere Geldpolitik verfolgt, die den Euro schwächen würde, möglicherweise enttäuscht werden.



Dieser Text spiegelt lediglich die persönliche Meinung des Autors wider. Leser sollten diesen Artikel nicht als Grundlage für Investitionen betrachten. Bevor Sie eine Investitionsentscheidung treffen, sollten Sie den Rat eines unabhängigen Finanzberaters einholen, um sicherzustellen, dass Sie die Risiken verstehen. Differenzkontrakte (CFDs) sind Hebelprodukte, die zum Totalverlust Ihres Kapitals führen können. Diese Produkte sind nicht für jeden geeignet, investieren Sie daher vorsichtig. Für weitere Details informieren Sie sich bitte.

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