Bitcoin (BTC) setzt seine Korrektur fort und notiert am Dienstag zum Zeitpunkt der Veröffentlichung unter 86.000 US-Dollar. Damit verzeichnet die Kryptowährung den fünften Verlusttag in Folge. Unter institutionellen Investoren zeigt sich ein gemischtes Bild: Während börsengehandelte Spot-Bitcoin-Fonds Abflüsse verbuchen, stockt Strategy seine Bitcoin-Bestände weiter auf. Trotz der aktuellen Kursschwäche könnten sich verbessernde Liquiditätsbedingungen in den USA kurzfristig stabilisierend auswirken.
Die institutionelle Nachfrage ist schwach in die Woche gestartet. Daten von SoSoValue zufolge verzeichneten Spot-Bitcoin-ETFs am Montag Abflüsse von 357,69 Millionen US-Dollar. Es handelt sich um den höchsten Tagesabfluss seit dem 20. November. Sollten sich diese Abflüsse fortsetzen oder verstärken, könnte der Bitcoin-Kurs weiter unter Druck geraten.

Diagramm zu den Nettozuflüssen von Bitcoin-Spot-ETFs. Quelle: SoSoValue
Auf Unternehmensebene setzte Strategy dagegen ein deutliches Zeichen. Der Executive Chairman von Strategy, Michael Saylor, teilte am Montag mit, dass Strategy Inc. (MSTR) 10.645 Bitcoin für rund 980 Millionen US-Dollar erworben hat. Der Kauf folgte auf den Erwerb von 10.624 Bitcoin in der Vorwoche und unterstreicht die weiterhin aggressive Akkumulationsstrategie des Unternehmens sowie dessen langfristige Überzeugung von Bitcoin – trotz der aktuellen Marktschwäche.
Der Fear-and-Greed-Index ist am Dienstag auf 11 Punkte gefallen und nähert sich damit den Tiefständen von Ende November. Dies signalisiert eine deutliche Verschiebung hin zu extremer Angst, da Marktteilnehmer mit weiteren Kursrückgängen rechnen.

Neben der gemischten Stimmung bei institutionellen Investoren und der ausgeprägten Angst unter Händlern verweist ein Beitrag von The Kobeissi Letter auf der Plattform X am Dienstag auf mögliche positive Signale für Bitcoin.
In dem Bericht wird erläutert, dass das Guthaben des Treasury General Account (TGA) in der vergangenen Woche auf 78 Milliarden US-Dollar gesunken ist. Dies stellt die größte Liquiditätszufuhr seit Juni dar, wie die unten stehende Grafik zeigt. Dabei handelt es sich um das Hauptkonto der US-Regierung bei der Federal Reserve (Fed). Sinkt dieses Guthaben, fließt Liquidität direkt in das Finanzsystem und erhöht das verfügbare Kapital.

Darüber hinaus stellt die Federal Reserve in diesem Zeitraum rund 40 Milliarden US-Dollar durch Anleihekäufe bereit und reinvestiert 14,4 Milliarden US-Dollar aus Rückzahlungen von hypothekenbesicherten Wertpapieren (MBS) in US-Staatsanleihen. Dies verstärkt die allgemeinen Liquiditätsbedingungen zusätzlich.
Diese Welle an Netto-Liquiditätszufuhr dürfte die Finanzierungskosten senken und die Risikobereitschaft erhöhen, insbesondere bei Anlagen wie Aktien und Kryptowährungen. Kurzfristig könnte dies dem Bitcoin-Kurs Unterstützung bieten.
Der Bitcoin-Kurs ist am Freitag an einer fallenden Trendlinie gescheitert, die sich aus mehreren Hochpunkten seit Anfang Oktober ableitet, und ist seither um fast sieben Prozent gefallen. Dabei wurde am Montag die Unterstützungszone bei 85.569 US-Dollar erneut getestet. Diese Trendlinie fiel mit dem 61,8-Prozent-Fibonacci-Retracement bei 94.253 US-Dollar zusammen, das vom April-Tief bei 74.508 US-Dollar bis zum im Oktober erreichten Allzeithoch von 126.199 US-Dollar berechnet wurde. Damit stellt dieser Bereich einen wichtigen Widerstand dar. Am Dienstag handelt Bitcoin weiter schwächer bei rund 86.100 US-Dollar.
Setzt sich die Korrektur fort und schließt der Kurs auf Tagesbasis unter 85.569 US-Dollar, was dem 78,6-Prozent-Fibonacci-Retracement entspricht, könnte sich der Rückgang bis zur psychologisch wichtigen Marke von 80.000 US-Dollar ausweiten.
Der Relative-Stärke-Index (RSI) im Tageschart liegt bei 36 und damit deutlich unter der neutralen Marke von 50. Dies deutet auf zunehmenden Abwärtsdruck hin. Zudem zeigt der MACD-Indikator am Dienstag ein bärisches Crossover und untermauert damit den negativen Ausblick.

BTC/USDT-Tageschart
Erholt sich der Bitcoin-Kurs hingegen, könnte sich die Aufwärtsbewegung bis zum 61,8-Prozent-Fibonacci-Retracement bei 94.253 US-Dollar fortsetzen.