Bitcoin (BTC) stabilisiert sich am Donnerstag zur Stunde über der Marke von 118.000 Dollar, nachdem die Kryptowährung in dieser Woche bereits mehr als fünf Prozent zulegen konnte. Der Aufwärtstrend gewinnt an Dynamik, da Marktteilnehmer mittlerweile mit einer Wahrscheinlichkeit von über 99 Prozent damit rechnen, dass die US-Notenbank (Fed) am 29. Oktober die Kreditkosten senken wird. Auch die institutionelle Nachfrage bleibt stark: Spot-ETFs auf Bitcoin verzeichneten am Mittwoch den dritten Tag in Folge Zuflüsse, während Metaplanet weitere 5.268 BTC in seine Reserve aufnahm.
Am Mittwoch kletterte der Bitcoin-Kurs um fast vier Prozent und schloss oberhalb von 118.500 Dollar. Der Anstieg fiel mit dem Beginn eines US-Regierungsstillstands zusammen, nachdem der Kongress kein Haushaltsgesetz verabschieden konnte. Die Meldung setzte den US-Dollar unter Druck, der leicht nachgab. Aufgrund der umgekehrten Korrelation zwischen BTC und USD schoss die Kryptowährung entsprechend nach oben.
Auch die Arbeitsmarktdaten aus den USA wirkten stützend: Laut Automatic Data Processing (ADP) verloren die privaten Arbeitgeber im September 32.000 Stellen – der stärkste Rückgang seit März 2023. Zudem wurde die August-Zahl von einem Plus von 54.000 auf ein Minus von 3.000 revidiert.
Die Daten stärkten die Erwartungen, dass die Fed noch in diesem Jahr zweimal die Zinsen senken wird. Laut dem FedWatch-Tool der CME Group rechnen Händler für den 29. Oktober mit einer Wahrscheinlichkeit von über 99 Prozent mit einer Senkung um 25 Basispunkte. Diese Aussicht löste eine erhöhte Risikobereitschaft aus und unterstützte die jüngste Bitcoin-Rally.
Die Kursgewinne der laufenden Woche werden maßgeblich von institutionellen und unternehmerischen Investoren getragen. So zeigen Daten von SoSoValue, dass Spot-ETFs auf Bitcoin am Mittwoch zum dritten Mal in Folge Zuflüsse verbuchten – diesmal in Höhe von 675,81 Millionen Dollar. Setzt sich dieser Trend fort, könnte sich die Rally weiter beschleunigen.
Auf Unternehmensseite legte der japanische Investor Metaplanet am Mittwoch nach und kaufte weitere 5.268 BTC. Damit steigt der Bestand des Unternehmens auf insgesamt 30.823 BTC.
Die Analyseplattform CryptoQuant meldet, dass die Bitcoin-Reserven auf Handelsplattformen am Donnerstag auf 2,4 Millionen gesunken sind – der niedrigste Wert seit 2018. Bereits seit Anfang September ist ein kontinuierlicher Rückgang zu beobachten.
Das Schrumpfen der Bestände bedeutet nicht nur geringeren Verkaufsdruck seitens der Anleger, sondern auch eine Verknappung des verfügbaren Angebots. Diese Entwicklung gilt typischerweise als Signal für eine anhaltend bullische Marktstimmung.
Zu Wochenbeginn legte der Bitcoin zunächst rund zwei Prozent zu und überschritt am Montag die 50-Tage-EMA bei 113.764 Dollar. Am Dienstag gab der Kurs leicht nach, fand jedoch erneut Unterstützung an der gleitenden Durchschnittslinie und zog am Folgetag fast fünf Prozent an. Am Donnerstagvormittag notiert BTC bei rund 118.500 Dollar.
Hält die Aufwärtsdynamik an, könnte die Kryptowährung die psychologische Marke von 120.000 Dollar ins Visier nehmen. Ein Tagesschluss darüber würde weiteres Potenzial bis zum Rekordhoch bei 124.474 Dollar eröffnen.
Der Relative-Stärke-Index (RSI) notiert derzeit bei 62 und signalisiert damit zunehmende bullische Dynamik. Auch der MACD-Indikator zeigte am Mittwoch ein Kaufsignal durch ein bullisches Crossover – ein Hinweis auf den Beginn eines weiteren Aufwärtstrends.
Sollte es dennoch zu einer Korrektur kommen, läge die nächste Unterstützung bei rund 116.000 Dollar.