Kaum ein Krypto-Fall hat die Anlegerwelt so sehr beschäftigt wie SEC vs. Ripple. Und jetzt zeigt sich: Die XRP-Community selbst spielte im Verfahren eine Schlüsselrolle. Anwalt John E. Deaton macht deutlich, dass die Stimmen der Investoren am Ende sogar im Urteil von Richterin Analisa Torres landeten. Gleichzeitig baut Ripple mit seinem Stablecoin RLUSD massiv aus – von Partnerschaften in Afrika bis zu humanitären Projekten in Kenia. Doch was bedeutet das alles für dich als Anleger?
Deaton formuliert es klar: „No credible person can argue that the XRP Army didn’t make a difference in the Ripple case.“ Was steckt dahinter? Richterin Torres verwies in ihrer Entscheidung explizit auf seinen Amicus-Schriftsatz, auf eidesstattliche Erklärungen von XRP-Holdern und sogar auf ein früheres Hearing im LBRY-Fall. Obwohl im Prozess über 2.000 Beweise vorgelegt wurden, griff sie auf nur wenige zurück – und dazu gehörte auch Material der XRP-Community. Ohne diese Zitate hätte man über den Einfluss der Anleger diskutieren können. Doch so gilt: Der Beweis steht im Urteil selbst.
Auch Ripple selbst würdigt die Beteiligung. Deborah McCrimmon, Deputy General Counsel des Unternehmens, sprach von einer „koordinierten Anstrengung hinter den Kulissen“. Tatsächlich mobilisierte Deaton mehr als 75.000 XRP-Inhaber, die mit Statements und Affidavits Ripples Rechtsposition stärkten. Parallel hielt die Community mit Kampagnen und Petitionen den öffentlichen Druck aufrecht. Inzwischen bewegt sich der Fall seinem Ende entgegen: Beide Seiten einigten sich auf einen Vergleich über 50 Millionen US-Dollar – der Second Circuit hat ihn bestätigt.
Während der Rechtsstreit abklingt, sorgt Ripple operativ für Schlagzeilen. Mit Chipper Cash, VALR und Yellow Card bringt das Unternehmen seinen Stablecoin Ripple USD (RLUSD) jetzt nach Afrika. Jack McDonald, SVP Stablecoins bei Ripple, erklärt: „RLUSD hat sich in kurzer Zeit in Finanzanwendungen etabliert – von Zahlungen über Tokenisierung bis zur Besicherung in traditionellen und Krypto-Märkten. Die Nachfrage steigt, und wir freuen uns, den Start in Afrika gemeinsam mit unseren Partnern zu beginnen.“
RLUSD zeigt nicht nur im Finanzmarkt Wirkung. In Kenia laufen Pilotprojekte von Mercy Corps Ventures, die blockchainbasierte Dürre- und Regenversicherungen testen. Ziel: Menschen in von Extremwetter betroffenen Regionen besser abzusichern. RLUSD ist dabei die Basiswährung – ein Beispiel, wie Kryptotechnologie über reine Spekulation hinaus echten Nutzen schaffen kann.
Ripple setzt gleichzeitig auf Reichweite. RLUSD ist bereits über Plattformen wie Bitso, Bitstamp, Bullish, Gemini, Kraken, Mercado Bitcoin oder Uphold verfügbar. Laut DeFiLlama hat der Stablecoin seit dem Start Ende 2024 eine Marktkapitalisierung von rund 710 Millionen US-Dollar erreicht. Das zeigt: Der Coin findet Abnehmer – vor allem bei institutionellen Nutzern.
Auch die Transaktionszahlen ziehen an. Laut Artemis stieg das monatliche Volumen im August auf 193,9 Millionen US-Dollar, nach 119,6 Millionen US-Dollar im Juli. Das ist ein deutliches Plus, bleibt aber noch weit hinter den führenden Stablecoins auf Ethereum (ETH) oder Tron (TRX) zurück. RLUSD ist also auf einem guten Weg – aber der Abstand zur Konkurrenz ist noch groß.
Die XRP-Community hat im Gerichtssaal mehr bewegt, als viele dachten – und das schwarz auf weiß im Urteil. Ripple selbst zeigt mit RLUSD, dass es die Zukunft nicht nur in Gerichtssälen, sondern auf den Märkten sucht. Ob als Stablecoin für Unternehmen, als Basis im Trading oder sogar für Versicherungen in Afrika: RLUSD hat Momentum. Noch spielt Ripple nicht in der gleichen Liga wie Ethereum oder Tron, doch das Wachstum ist da.
Für dich als Anleger heißt das: Ripple ist längst mehr als nur der XRP-Token. Wer auf reale Anwendungsfälle, starke Partner und ein engagiertes Ökosystem setzt, sollte RLUSD im Blick behalten. Denn während die SEC-Saga ein Ende findet, könnte Ripples Stablecoin die nächste große Geschichte schreiben.