Der Kupferpreis blieb zu Beginn der Woche stabil auf einem Niveau über 9.600 US-Dollar pro Tonne. Der Abwärtsdruck bleibt jedoch hoch, wie Thu Lan Nguyen, Leiterin der Devisen- und Rohstoffforschung bei der Commerzbank, feststellt.
„Einerseits hat sich der Lageraufbau an der LME seit Monatsbeginn fortgesetzt, was auf eine Abschwächung der US-Importnachfrage hindeutet. Andererseits lassen die nach wie vor robusten Kupfererzimporte des weltweit wichtigsten Metallproduzenten China darauf schließen, dass die Kupferproduktion dort vorerst dynamisch bleiben wird. Die Importe sind gegenüber ihrem Rekordhoch im April deutlich zurückgegangen.“
Insgesamt liegen sie jedoch für das erste Halbjahr noch um rund 6 % über dem Vorjahreszeitraum. Bislang scheinen die chinesischen Hüttenbetriebe die niedrigen Verarbeitungs- und Raffinierungsgebühren gut verkraften zu können. Der Anstieg des Kupferpreises, der die Margen verbessert hat, hat dabei sicherlich geholfen. Seit Jahresbeginn ist der an der LME gehandelte Preis um fast 10 % gestiegen.
„Da die US-Zölle jedoch (außerhalb der USA) preisdämpfend wirken dürften, ist von dieser Seite keine weitere Unterstützung zu erwarten. Insofern ist fraglich, wie rentabel es für chinesische Hütten ist, die Produktion auf hohem Niveau zu halten. Vorerst deuten die Zeichen jedoch weiterhin auf Expansion.“