Gold bewegt sich am Dienstag gegenüber dem US-Dollar (USD) nach oben und handelt zum Zeitpunkt des Schreibens bei etwa 3.395 USD, gestützt durch eine Eskalation im Konflikt zwischen Israel und dem Iran sowie steigende Nachfrage nach sicheren Anlagen.
US-Präsident Donald Trump erklärte in einem Post auf Truth Social am Dienstag: "Ich habe in keiner Weise, Form oder Gestalt Kontakt zu Iran für 'Friedensgespräche' aufgenommen. Das ist nur mehr HÖCHST FABRIKIERTE, FALSCHE NACHRICHTEN! Wenn sie reden wollen, wissen sie, wie sie mich erreichen können." Er fügte hinzu, dass Iran "das Angebot, das auf dem Tisch lag, hätte annehmen sollen – das hätte viele Leben gerettet."
Die Märkte reagierten, nachdem Trump zuvor zur Evakuierung iranischer Bürger aus Teheran aufgerufen hatte und vor weiteren Angriffen warnte. Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu wiederholte die Botschaft, während israelische Luftangriffe weiterhin iranische Nuklear- und Militärstandorte ins Visier nahmen. Am Dienstag bestätigten die Revolutionsgarden Irans neue Raketen- und Drohnenangriffe auf israelische Positionen. Das wachsende Risiko eines umfassenden regionalen Krieges hat XAU/USD wieder in Richtung 3.400 USD steigen lassen.
Zusätzlich könnten die Einzelhandelsumsatzdaten aus den Vereinigten Staaten (US) am Dienstag einen zusätzlichen kurzfristigen Katalysator für das Edelmetall bieten. Der Bericht geht der Zinsentscheidung der Federal Reserve (Fed) am Mittwoch voraus.
Im 4-Stunden-Chart konsolidiert Gold (XAU/USD) über der Unterstützungszone von 3.375–3.380 USD, wobei die Preise zuletzt bei etwa 3.394 USD gesehen wurden.
Der 20-periodige Simple Moving Average (SMA) bei 3.408 USD begrenzt den unmittelbaren Aufwärtstrend, während das 23,6%-Fibonacci-Retracement der jüngsten Rallye Unterstützung bei 3.371,90 USD bietet. Darunter verstärkt der 50-periodige SMA bei 3.365 USD die wichtige Nachfrage.
Ein Ausbruch über 3.408 USD könnte zu einem Test der monatlichen Höchststände bei 3.446 und 3.452 USD führen. Auf der Abwärtsseite könnte ein Versagen, 3.371 USD zu halten, eine tiefere Korrektur in Richtung 3.292 USD, dem 38,2%-Fibonacci-Niveau, zur Folge haben. Der Relative Strength Index (RSI) schwebt nahe 51 und zeigt neutrales Momentum mit Spielraum für eine Ausdehnung in beide Richtungen.
Gold 4-Stunden-Chart
Die Begriffe „Risk-on“ und „Risk-off“ beschreiben die Risikobereitschaft der Anleger. In einer „Risk-on“-Phase sind Investoren bereit, in risikoreichere Anlagen zu investieren, während sie in einer „Risk-off“-Phase sicherere Anlagen bevorzugen.
In „Risk-on“-Phasen steigen die Aktienmärkte, und auch Rohstoffe – abgesehen von Gold – gewinnen an Wert, da sie von einem positiven Wachstumsausblick profitieren. Währungen von rohstoffexportierenden Ländern sowie Kryptowährungen legen zu. In „Risk-off“-Zeiten gewinnen Staatsanleihen an Wert, Gold steigt, und sichere Währungen wie der Japanische Yen, der Schweizer Franken und der US-Dollar werden bevorzugt.
Währungen von rohstoffreichen Ländern wie Australien, Kanada und Neuseeland profitieren in Phasen der Risikobereitschaft („Risk-on“), da Rohstoffe in Zeiten wirtschaftlicher Expansion tendenziell im Preis steigen.
Die Währungen, die in Phasen von „Risk-off“-Stimmungen typischerweise an Wert gewinnen, sind der US-Dollar (USD), der japanische Yen (JPY) und der Schweizer Franken (CHF). Der US-Dollar profitiert in Krisenzeiten von seiner Rolle als Weltreservewährung, da Investoren vermehrt US-Staatsanleihen kaufen, die als besonders sicher gelten. Dies liegt daran, dass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass die größte Volkswirtschaft der Welt zahlungsunfähig wird. Der Yen verzeichnet durch die hohe Nachfrage nach japanischen Staatsanleihen Zuwächse, da ein Großteil dieser Anleihen von inländischen Investoren gehalten wird, die selbst in Krisenzeiten kaum Verkaufsdruck erzeugen. Der Schweizer Franken wird aufgrund strenger Bankgesetze, die den Kapitalschutz verbessern, als sicherer Hafen betrachtet.