Russlands größter Palladiumproduzent rechnet im Jahr 2025 mit einem spürbaren Angebotsdefizit auf dem Platinmarkt, während der Palladiummarkt weitgehend ausgeglichen bleiben dürfte. Damit unterscheiden sich die Einschätzungen des Unternehmens deutlich von den Prognosen des World Platinum Investment Council (WPIC), wie Commerzbank-Rohstoffanalyst Carsten Fritsch anmerkt.
„Russlands größter Palladiumproduzent hat gestern aktualisierte Prognosen zu den Marktgleichgewichten von Platin und Palladium veröffentlicht. Demnach soll der Platinmarkt in diesem Jahr ein Angebotsdefizit von 300.000 Unzen aufweisen, ohne Berücksichtigung der Investmentnachfrage. Unter Einbeziehung der Investmentnachfrage wird das Defizit auf 400.000 Unzen geschätzt.“
„Für Palladium erwartet das Unternehmen ohne Investmentnachfrage einen ausgeglichenen Markt und inklusive dieses Faktors ein Defizit von 200.000 Unzen. Für das kommende Jahr wurden ausschließlich Prognosen ohne Investmentnachfrage veröffentlicht. Demnach soll das Marktgleichgewicht bei Platin in etwa dem des laufenden Jahres entsprechen, während für Palladium ein Defizit von 100.000 Unzen erwartet wird.“
„Zum Vergleich: Der World Platinum Investment Council hatte in seinem Bericht vom November prognostiziert, dass der Platinmarkt im kommenden Jahr einschließlich der Investmentnachfrage nahezu ausgeglichen sein dürfte. Ohne die Investorennachfrage, die der WPIC als Käufe von Barren und Münzen, ETFs sowie Veränderungen der börslich registrierten Lagerbestände definiert, wäre der Platinmarkt sogar um rund 380.000 Unzen überversorgt. Dies liefert keine Grundlage für einen weiteren Preisanstieg.“