Gold (XAU/USD) steigt am Montag leicht an und erholt sich moderat nach dem steilen Rückgang am Freitag von den Rekordhöhen nahe 4.380 USD. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts wird XAU/USD während der europäischen Sitzung bei etwa 4.280 USD gehandelt, was einem Anstieg von über 0,50 % im Tagesverlauf entspricht.
Das gelbe Metall verzeichnete den größten Intraday-Rückgang seit Mitte Mai und fiel um 1,76 %, da Anleger Gewinne nach den Äußerungen von US-Präsident Donald Trump realisierten, der einen weicheren Ton gegenüber China anschlug. Trump sagte, die USA würden „gut mit China abschneiden“ und fügte hinzu, dass die angedrohten 100 % Zölle auf chinesische Importe „nicht nachhaltig“ seien, was half, die Marktängste zu beruhigen und eine Erholung des US-Dollars (USD) und der Staatsanleihenrenditen auszulösen.
Während die Entspannung der Handels Spannungen kurzfristige Erleichterung brachte, bleiben die Händler vorsichtig, da Trumps unberechenbare Handelsrhetorik weiterhin globale Unsicherheit schürt. Der Markt zögert, sich stark in eine Richtung zu verpflichten, und wartet auf frische Hinweise aus den Entwicklungen zwischen den USA und China sowie den bevorstehenden diplomatischen Treffen. Das Fehlen von Nachverkäufen am Montag deutet darauf hin, dass der Rückgang von Gold eher eine korrigierende Pause als der Beginn einer tieferen Umkehr war, da die Anleger den breiteren makroökonomischen Hintergrund neu bewerten.
Trotz des Rückgangs bleiben die Abwärtsrisiken begrenzt. Das Metall erhält weiterhin Unterstützung von einem dovishen Ausblick der Federal Reserve (Fed), der anhaltenden US-Regierungsstilllegung und anhaltender geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheit. Diese Faktoren, kombiniert mit einer stabilen Nachfrage der Zentralbanken und starken Zuflüssen in Gold-ETFs, halten den breiteren Aufwärtstrend intakt.
XAU/USD stabilisiert sich nach dem scharfen Rückgang am Freitag von den Rekordhöhen und deutet auf einen potenziellen kurzfristigen Höchststand nahe dem Allzeithoch von etwa 4.380 USD hin. Im 4-Stunden-Chart schwebt der Spotpreis über dem 21-Perioden Simple Moving Average (SMA) bei 4.256 USD.
Unmittelbare Unterstützung wird nahe 4.200 USD gesehen, wo das Interesse an Dip-Käufen weiterhin auftritt. Eine nachhaltige Bewegung unter dieses Niveau könnte den 50-Perioden SMA nahe 4.140 USD freilegen. Auf der Oberseite bleibt 4.300 USD der unmittelbare Widerstand, und ein Durchbruch darüber könnte den Weg für einen Test des Allzeithochs öffnen.
Der Relative Strength Index (RSI) hält sich bei etwa 57 und erholt sich, nachdem er aus dem überkauften Bereich zurückgegangen ist. Solange der RSI über 50 bleibt, begünstigt das Setup eine gesunde Konsolidierungsphase anstelle einer tieferen Korrektur, wodurch der breitere bullish Trend intakt bleibt.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.