EUR/USD bleibt über dem 20-Tage Simple Moving Average (SMA) von 1,1704 und handelt mit einem Gewinn von über 0,50%, da eine Verbesserung der Risikobereitschaft den US-Dollar belastet, obwohl die Befürchtungen bestehen, dass die Europäische Union (EU) und die Vereinigten Staaten (US) möglicherweise vor der Frist am 1. August kein Abkommen erzielen. Das Paar handelt bei 1,1747, nachdem es ein Tageslow von 1,1678 erreicht hat.
Die Erzählung der Finanzmärkte hat sich seit über 24 Stunden nicht geändert. Die US-Aktien schlossen die Sitzung gemischt. Handelsnachrichten aus den USA dominierten weiterhin die Schlagzeilen, da die USA ein Abkommen mit den Philippinen ankündigten, jedoch keinen Fortschritt mit der EU bekanntgaben.
US-Finanzminister Scott Bessent sagte, dass das Weiße Haus mehr an der Qualität der Abkommen als an deren Timing interessiert sei. Auf die Frage nach einer Fristverlängerung antwortete er, dass es Donald Trump überlassen sei, zu entscheiden.
In der Zwischenzeit werden sich die EU-Führer diese Woche mit ihren japanischen und chinesischen Amtskollegen treffen, so Bloomberg. Die Themen werden sich auf Verteidigungs- und Handelskooperation mit Japan konzentrieren, mit begrenzten Hoffnungen auf Gespräche in Peking.
Händler richten ihre Aufmerksamkeit auf die geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 24. Juli, bei der die Zentralbank voraussichtlich die Zinsen unverändert lassen wird, da die Inflation nahe dem Ziel liegt und die Handelsrisiken weiterhin bestehen.
In dieser Woche wird der Wirtschaftskalender der EU Daten zum Verbrauchervertrauen, Flash-PMIs für Juli und die geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) umfassen. Auf der anderen Seite des Atlantiks wird der US-Kalender Daten zu US-Wohnungen, S&P Global Flash-PMIs, Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und Aufträge für langlebige Güter bekannt geben.
Der Aufwärtstrend setzte sich fort, nachdem zwei aufeinanderfolgende Tage mit Gewinnen verzeichnet wurden, und überwand den 20-Tage Simple Moving Average (SMA) bei 1,1709. Das Momentum begünstigt die Käufer, wie der Relative Strength Index (RSI) zeigt, der von etwa seinem neutralen Niveau auf die 60-Marke gestiegen ist.
Wenn EUR/USD über 1,1750 steigt, ist mit einem Test der 1,1800-Marke vor dem Jahreshoch von 1,1829 zu rechnen. Andernfalls, wenn das Paar unter 1,1700 fällt, wird ein weiterer Rückgang erwartet. Die erste Unterstützungsstufe wäre 1,1600, gefolgt vom 50-Tage SMA bei 1,1532, vor 1,1500.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.