Das NZD/USD-Paar zieht während der frühen europäischen Sitzung am Donnerstag einige Verkäufer auf etwa 0,6070 an. Der neuseeländische Dollar (NZD) gibt gegenüber dem Greenback nach, da das Wachstum der Dienstleistungsaktivität in China im Juni ein Neun-Monats-Tief erreicht hat. Händler werden weitere Hinweise aus den US-Arbeitsmarktdaten für Juni aufnehmen, die später am Donnerstag veröffentlicht werden.
Der Caixin/S&P Global Services Purchasing Managers' Index (PMI) in China fiel im Juni von 51,1 im Mai auf 50,6 und markiert das schwächste Wachstum seit September 2024. Diese Zahl lag unter dem Marktkonsens von 51,0.
Die schwachen chinesischen PMI-Daten für den Dienstleistungssektor, zusammen mit sich vertiefenden deflationären Druck und einer anhaltenden Immobilienkrise, untergraben weiterhin die Nachfrage und das Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Dies könnte wiederum den China-Proxy Kiwi belasten, da China ein wichtiger Handelspartner für Neuseeland ist.
Andererseits könnten steigende Erwartungen an eine Zinssenkung der US-Notenbank (Fed) den US-Dollar (USD) belasten und dazu beitragen, die Verluste des Paares zu begrenzen. Fed-Vorsitzender Jerome Powell sagte am Dienstag, dass er eine mögliche Zinssenkung bei der Sitzung in diesem Monat nicht ausschließen würde und fügte hinzu, dass alles von den eingehenden Daten abhängt. Die Analysten von Goldman Sachs haben am Montag ihre Prognose für die US-Zinsen im Jahr 2025 auf drei viertel Punkt-Senkungen angehoben, aufgrund gedämpfter Tarifeffekte und Schwächen auf dem Arbeitsmarkt.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.