USD/CHF gibt die jüngsten Gewinne aus der vorherigen Sitzung zurück und handelt während der asiatischen Stunden am Donnerstag um 0,7920. Das Paar hält sich um 0,7872, dem niedrigsten Stand seit September 2011, das am 1. Juli verzeichnet wurde. Händler warten auf die Daten zum Schweizer Verbraucherpreisindex (VPI), um weitere Impulse für die geldpolitische Einschätzung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu erhalten, die später am Tag fällig sind.
Die Beamten der Schweizerischen Nationalbank (SNB) deuteten an, dass sowohl negative Zinsen als auch Währungsinterventionen in Betracht gezogen werden. Im Juni senkte die SNB die Zinsen auf 0%, um den nachlassenden Inflationsdruck zu adressieren, und deutete an, dass sie die Zinsen in den negativen Bereich drücken könnte, wenn die Abwärtsrisiken bestehen bleiben.
Das Bundesamt für Statistik der Schweiz berichtete am Mittwoch, dass die realen Einzelhandelsumsätze im Mai im Jahresvergleich bei 0% stagnierten, was unter den Markterwartungen von 0,8% lag und unter dem vorherigen Wachstum von 0,9% blieb. Darüber hinaus verbesserte sich der SVME Einkaufsmanagerindex (EMI) im Juni auf 49,6, nach 42,1 im Mai. Der Wert übertraf die Markterwartungen von 44,0 erheblich; jedoch blieb der Index im 30. Monat in Folge unter der Expansionsmarke von 50 Punkten.
Das Abwärtsrisiko des USD/CHF-Paares könnte begrenzt sein, da der US-Dollar (USD) seine Gewinne zum zweiten Mal in Folge ausbaut. Der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenback gegenüber sechs wichtigen Währungen misst, handelt zum Zeitpunkt der Erstellung bei etwa 96,80.
Händler warten auf die mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktdaten, einschließlich der US Nonfarm Payrolls (NFP) und der durchschnittlichen Stundenlöhne, die später am Tag fällig sind. Darüber hinaus werden der ISM Dienstleistungen PMI und der S&P Global US PMI am Donnerstag ebenfalls im Blick behalten.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.