Das Paar USD/CHF schwächt sich auf nahe 0,8160 und beendet die dreitägige Gewinnserie während der frühen europäischen Handelsstunden am Mittwoch. Die anhaltenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten heben die sichere Währung wie den Schweizer Franken (CHF). Später am Mittwoch werden alle Augen auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) gerichtet sein.
Israel wird seine Angriffe auf Teheran intensivieren, während die Vereinigten Staaten (US) in Erwägung ziehen, ihre Rolle angesichts der steigenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran auszubauen. Spät am Dienstag postete US-Präsident Donald Trump auf seiner Social-Media-Plattform und forderte Irans „bedingungslose Kapitulation“. Die Anleger sind besorgt, dass die Vereinigten Staaten am Konflikt zwischen Israel und dem Iran teilnehmen werden, was die Zuflüsse in sichere Häfen erhöht und dem CHF zugutekommt.
Die Zinsentscheidung der Fed wird später am Mittwoch im Mittelpunkt stehen, wobei erwartet wird, dass die Zinssätze im Bereich von 4,25%-4,50% bei der Juni-Sitzung unverändert bleiben. Händler werden die Pressekonferenz im Auge behalten, da sie Hinweise auf den Zinsweg in diesem Jahr geben könnte.
Jegliche dovishen Äußerungen von Fed-Beamten könnten zum Rückgang des USD beitragen. Basierend auf den neuesten US-Inflationsdaten sehen die Händler nun eine nahezu 80%ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der Fed im September, gefolgt von einer weiteren im Oktober, so Reuters.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.