USD/CHF fiel während des asiatischen Handels am Freitag und pendelte um 0,8310, nachdem es in den vorherigen zwei Sitzungen Gewinne verzeichnet hatte. Das Paar geriet unter Druck, da der US-Dollar (USD) nachgab, belastet durch den Rückgang der US-Staatsanleihenrenditen. Zum Zeitpunkt der Erstellung lagen die 2-jährigen und 10-jährigen Renditen bei 4,36% bzw. 3,86%.
Allerdings hatten die US-Renditen zuvor Unterstützung durch die verbesserte globale Handelsstimmung und die reduzierten Erwartungen an kurzfristige Zinssenkungen der Federal Reserve (Fed) gefunden. Das Marktvertrauen wurde gestärkt, nachdem Präsident Donald Trump ein vorläufiges Handelsabkommen mit dem Vereinigten Königreich angekündigt hatte, das das erste Abkommen seit der Verhängung umfassender Zölle durch die USA im letzten Monat markiert.
Der Fokus richtet sich nun auf die vorläufigen Handelsgespräche zwischen den USA und China, die für dieses Wochenende in der Schweiz geplant sind. Beide Seiten haben jedoch die Wahrscheinlichkeit eines signifikanten Durchbruchs herabgespielt. Trump hat eine feste Haltung gegenüber China beibehalten, was durch die Ernennung eines neuen Gesandten in Peking unterstrichen wird. Obwohl Gespräche über mögliche Zollbefreiungen im Gange sind, betonte Trump, dass die USA „nicht nach so vielen Ausnahmen suchen“.
Unterdessen bekräftigte der chinesische Vizeaußenminister Hua Chunying Chinas Widerstandsfähigkeit und erklärte, das Land habe „vollstes Vertrauen“ in die Bewältigung der Handels Spannungen mit den USA und die Fähigkeit, anhaltende Herausforderungen zu meistern.
Auf der Schweizer Seite intensivierten sich die Erwartungen an weitere Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB), nachdem Präsident Martin Schlegel angedeutet hatte, dass die Zentralbank bereit sei, die Zinsen bei Bedarf weiter zu senken. Schlegel deutete auch auf die mögliche Rückkehr zu null oder negativen Zinsen hin, angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit.
Die Schweizer Inflationsdaten trugen zur dovishen Perspektive bei, da der Verbraucherpreisindex für April ein nulljährliches Wachstum zeigte und die Kerninflation stark zurückging, was die Spekulationen über eine Zinssenkung bei der SNB-Sitzung am 19. Juni verstärkte.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.