Der Euro (EUR) gewinnt gegenüber dem US-Dollar (USD), da die Märkte für Dezember mit einer Zinssenkung der US-Notenbank rechnen und damit wieder grundlegende Faktoren in den Vordergrund rücken. Die europäischen Erdgaspreise sind auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2024 gefallen und geben EUR/USD zusätzlichen Auftrieb, da europäische Hersteller an Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen. Allerdings könnte eine plötzliche Kältewelle den Markt verengen und die jüngsten Gewinne umkehren, berichtet Devisenanalystin Kirstine Kundby-Nielsen von der Danske Bank.
„Wir rechnen nun damit, dass die Federal Reserve im Dezember die Zinsen senkt. Das bedeutet, dass strukturelle Faktoren wieder stärker in den Vordergrund treten und EUR/USD nach oben treiben könnten.“
„EUR/USD erhält zudem Rückenwind aus einer unerwarteten Richtung, nämlich vom Erdgasmarkt. Der europäische Erdgaspreis ist auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2024 gefallen, und der Abstand zu US-Erdgaspreisen hat sich auf das engste Niveau seit 2021 verringert. Das ist eine gute Nachricht für EUR/USD, da europäische Hersteller an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen, während US-Energieexporteure Einnahmen verlieren.“
„Die europäischen Erdgaslager sind für diese Jahreszeit niedrig gefüllt; daher könnte dieses günstige Umfeld für EUR/USD enden, wenn die Temperaturen in Europa abrupt sinken und der Bedarf an Entnahmen aus den Speichern steigt. Das würde zu engeren Marktbedingungen und einem Anstieg der europäischen Preise führen.“