Das Paar EUR/USD verzeichnet moderate Verluste nahe 1,1620 während der frühen europäischen Sitzung am Montag. Die Märkte hoffen auf einen Kompromiss im Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten (US) und China, was den US-Dollar (USD) gegenüber dem Euro (EUR) stützt. Darüber hinaus könnte die politische Turbulenz in Frankreich den Aufwärtstrend der Gemeinschaftswährung kurzfristig begrenzen.
Technisch gesehen bleibt der konstruktive Ausblick für EUR/USD bestehen, da das wichtige Paar gut über dem entscheidenden 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) auf dem Tageschart unterstützt wird. Der Relative Strength Index (RSI) liegt jedoch unterhalb der Mittellinie bei etwa 42,60. Dies deutet darauf hin, dass ein weiterer Rückgang kurzfristig nicht ausgeschlossen werden kann.
Auf der positiven Seite liegt die erste Widerstandsmarke bei 1,1657, dem Tief vom 26. September. Jegliches Folge-Kaufen über diesem Niveau könnte zu einem Anstieg auf 1,1758, das Hoch vom 3. Oktober, führen. Weiter nördlich wird der nächste Widerstand bei 1,1820, dem Hoch vom 23. September, gesehen.
Im bärischen Szenario fungiert der 100-Tage-EMA bei 1,1555 als wichtige Unterstützung für EUR/USD. Ein Durchbruch unter dieses Niveau könnte das wichtige Paar in Richtung 1,1403, dem Tief vom 31. Juli, ziehen. Der zusätzliche Abwärtsfilter, den es zu beobachten gilt, liegt bei 1,1347, dem Tief vom 2. Juni.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.