Das Paar NZD/USD erweitert seinen Anstieg auf etwa 0,5825 während der frühen asiatischen Sitzung am Montag. Die Ängste vor einer prolongierten US-Regierungsstilllegung ziehen den US-Dollar (USD) weiterhin gegenüber dem neuseeländischen Dollar (NZD) nach unten. Händler warten auf die Veröffentlichung des FOMC-Protokolls später am Mittwoch für neue Impulse.
Die US-Regierungsstilllegung trat in ihren fünften Tag ein, da die US-Senatoren es nicht schafften, Ausgabenproposals zur Wiedereröffnung der Bundesregierung zu verabschieden. Später am Sonntag sagte US-Präsident Donald Trump, dass seine Verwaltung beginnen würde, Bundesangestellte zu entlassen. "Es geschieht gerade jetzt," sagte Trump.
"Wenn die Stilllegung lange anhält, und ich meine damit mehrere Wochen, ja, dann werden die Leute natürlich beginnen, die Regierungsfähigkeit in den USA in Frage zu stellen, sagte Thierry Wizman, globaler FX- und Zinsstratege bei Macquarie in New York.
Die wichtigen US-Daten zu den Nonfarm Payrolls (NFP) und der Arbeitslosenquote, die ursprünglich für Freitag geplant waren, wurden aufgrund der anhaltenden Regierungsstilllegung verschoben. Bedenken hinsichtlich der Regierungsfähigkeit in den USA könnten den Greenback belasten und kurzfristig als Rückenwind für das Paar wirken.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) wird erwartet, ihren Leitzins (Official Cash Rate - OCR) am Mittwoch von derzeit 3,0% zu senken. Die Märkte preisen eine Senkung um 25 Basispunkte (Bp) vollständig ein und sehen etwa 30% Wahrscheinlichkeit für eine Reduzierung um 50 Bp. Ökonomen interpretieren die Haltung der RBNZ allgemein als eine "dovishe Wende", die weitere Zinssenkungen in naher Zukunft erwartet. Dies könnte wiederum den Kiwi gegenüber dem USD untergraben.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.