Das Währungspaar AUD/JPY gewinnt während der frühen europäischen Sitzung am Donnerstag an Stärke und notiert bei 97,35. Die Risikoaffinität untergräbt die sichere Währung wie den japanischen Yen (JPY) gegenüber dem australischen Dollar (AUD).
Technisch bleibt die positive Sicht auf AUD/JPY bestehen, da das Paar gut über dem wichtigen 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) auf dem Tageschart unterstützt wird. Dennoch kann eine weitere Konsolidierung oder ein vorübergehender Ausverkauf nicht ausgeschlossen werden, da der 14-tägige Relative Strength Index (RSI) um die Mittellinie schwebt. Dies deutet auf ein neutrales Momentum in der nahen Zukunft hin.
Auf der positiven Seite liegt die wichtige Aufwärtsbarriere für das Paar bei 98,15, dem Hoch vom 30. September. Ein nachhaltiger Handel über diesem Niveau könnte den Weg zu 98,45, der oberen Begrenzung des Bollinger Bands, ebnen. Ein entscheidender Durchbruch über dieses Niveau könnte mehr Momentum aufnehmen und das Hoch vom 7. Januar bei 99,17 anvisieren, gefolgt von der psychologischen Marke von 100,00.
Auf der anderen Seite liegt die anfängliche Unterstützung für AUD/JPY bei 96,85, der unteren Begrenzung des Bollinger Bands. Ein weiterer Verkaufsdruck unterhalb dieses Niveaus könnte 96,12, den 100-Tage-EMA, freilegen. Der zusätzliche Abwärtsfilter, den es zu beobachten gilt, liegt bei 95,63, dem Tief vom 22. Juli.
Der Wert des japanischen Yen hängt stark von der japanischen Wirtschaft, der Geldpolitik der Bank of Japan sowie von den Zinsunterschieden zu den USA ab. Auch das allgemeine Marktumfeld spielt eine Rolle.
Eines der Kernmandate der Bank of Japan ist die Stabilisierung der nationalen Währung, weshalb ihre geldpolitischen Maßnahmen maßgeblichen Einfluss auf den Yen haben. Obwohl direkte Interventionen am Devisenmarkt selten vorkommen, hat die BoJ in der Vergangenheit Schritte unternommen, um den Yen gezielt zu schwächen, meist unter Berücksichtigung der geopolitischen Beziehungen zu ihren Handelspartnern. Die ultralockere Geldpolitik der BoJ, die von 2013 bis 2024 umgesetzt wurde, hat durch eine zunehmende Divergenz gegenüber den geldpolitischen Strategien anderer großer Zentralbanken eine signifikante Abwertung des Yen verursacht. Mit der jüngsten graduellen Straffung dieser expansiven Maßnahmen zeigt der Yen Anzeichen einer Erholung.
Das Festhalten der BoJ an ihrer ultralockeren Geldpolitik hat zu einer zunehmenden Divergenz mit anderen Zentralbanken geführt, insbesondere mit der US-Notenbank. Dies begünstigt eine Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen amerikanischen und japanischen Anleihen, was den US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen stärkt.
Der japanische Yen gilt als sogenannte „sichere Hafen“-Währung. In Zeiten von Unsicherheit oder Marktturbulenzen neigen Investoren dazu, ihr Kapital in den Yen umzuschichten, da dieser als stabil und verlässlich gilt. In solchen Phasen steigt der Wert des Yen im Vergleich zu anderen Währungen, die als riskanter eingestuft werden.