Die Indische Rupie (INR) eröffnet am Dienstag flach bei etwa 88,90 gegenüber dem US-Dollar (USD). Dennoch liegt das USD/INR-Paar nahe seinem Allzeithoch von 88,12, das in der letzten Woche erreicht wurde. Es wird erwartet, dass das Paar weitgehend seitwärts handelt, während die Anleger auf die geldpolitische Ankündigung der Reserve Bank of India (RBI) am Mittwoch warten.
Marktexperten sind sich uneinig, ob die RBI den Repo-Satz bei 5,5 % stabil halten und die geldpolitische Lockerung mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte (bps) wieder aufnehmen wird. Der Hauptauslöser, der Analysten dazu veranlasst, eine dovish Zinspolitik von der RBI zu erwarten, sind die anhaltenden Handelskonflikte zwischen den Vereinigten Staaten (US) und Indien.
In letzter Zeit hat die US-Regierung die Gebühren für H-1B-Visa auf 100.000 USD erhöht und 100 % Zölle auf Importe von Pharmazeutika angekündigt. Die Auswirkungen dieser Ankündigungen aus Washington sind erheblich auf die indischen IT- und Gesundheitsindustrien, die stark auf ihre Exporte in die USA angewiesen sind.
Im Gegensatz dazu ist der Hauptfaktor, der die Marktteilnehmer dazu veranlasst, zu erwarten, dass die RBI den Status quo beibehält, die starke festliche Nachfrage seit der Einführung der Senkungen der Waren- und Dienstleistungssteuer (GST).
In der Zwischenzeit war der anhaltende Abfluss ausländischer Mittel aus dem indischen Aktienmarkt ein wesentlicher Belastungsfaktor für die Indische Rupie. Am Montag verkauften ausländische institutionelle Anleger (FIIs) Aktien im Wert von 2.831,59 Crores Rupien auf dem indischen Aktienmarkt.
USD/INR handelt fest nahe seinem Allzeithoch von 89,12 aus den letzten Handelstagen. Der aufwärts gerichtete 20-Tage-Exponentielle Gleitende Durchschnitt (EMA) bei etwa 88,45 signalisiert weiteres Aufwärtspotenzial für das Paar.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) bleibt über 60,00, was auf ein starkes bullishes Momentum hindeutet.
Nach unten wird der 20-Tage-EMA als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wäre die runde Zahl von 90,00 die entscheidende Hürde für das Paar.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.