USD/CAD setzt seine Gewinnserie in der dritten aufeinanderfolgenden Sitzung fort und handelt während der asiatischen Stunden am Donnerstag um 1,3870. Der Aufwärtstrend des Paares könnte eingeschränkt sein, da der US-Dollar (USD) Herausforderungen gegenüberstehen könnte, da die Händler eine Zinssenkung der US-Notenbank (Fed) im September vollständig einpreisen, nachdem die US-Erzeugerpreisindexdaten (EPI) schwächer als erwartet ausgefallen sind.
Die Märkte rechnen nun fest mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte (bps) bei der September-Sitzung der Fed, während die Wahrscheinlichkeit einer größeren Senkung um 50 bps ebenfalls auf fast 12% gestiegen ist, so das CME FedWatch-Tool.
Das US Bureau of Labor Statistics (BLS) berichtete am Mittwoch, dass die US-EPI-Inflation im August auf 2,6% im Jahresvergleich gesunken ist, nach 3,3% im Juli. Diese Zahl lag unter dem Marktkonsens von 3,3%. Auf Monatsbasis sank der EPI im August um 0,1%, verglichen mit dem Anstieg von 0,7% (revidiert von 0,9%) zuvor.
Händler richten ihren Fokus auf den US-Verbraucherpreisindex (VPI) für August, der später heute fällig ist und die Erwartungen auf eine größere Zinssenkung der Fed um 50 Basispunkte in der nächsten Woche stärken könnte. Der Gesamt-VPI wird voraussichtlich im August um 2,9% im Jahresvergleich steigen, während der Kern-VPI im gleichen Zeitraum um 3,1% im Jahresvergleich steigen soll.
Das USD/CAD-Paar erhält Unterstützung, da der kanadische Dollar (CAD) durch die steigenden Erwartungen an die Bank of Canada (BoC), ihren Lockerungszyklus in diesem Monat nach enttäuschenden Arbeitsmarktdaten wieder aufzunehmen, unter Druck gerät. Die Arbeitslosenquote in Kanada stieg im August auf 7,1% von 6,9% im Juli, was zeigt, dass die US-Zölle den langsamen Einstellungsdruck und die Aktivität in wichtigen Sektoren belasteten.
Die Schlüsselfaktoren, die den kanadischen Dollar beeinflussen, sind vor allem die Zinspolitik der Bank of Canada, der Ölpreis als Hauptexportgut sowie die gesamtwirtschaftliche Lage des Landes. Auch das wirtschaftliche Verhältnis zu den USA spielt eine entscheidende Rolle.
Die Bank of Canada (BoC) übt erheblichen Einfluss auf den Kanadischen Dollar (CAD) aus, indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Dies wirkt sich auf die allgemeinen Zinssätze im gesamten Wirtschaftskreislauf aus. Das Hauptziel der BoC ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 1-3 % zu halten. Höhere Zinssätze wirken in der Regel stützend für den CAD, während quantitative Lockerungsmaßnahmen tendenziell eine abschwächende Wirkung auf die Währung haben.
Der Ölpreis spielt eine zentrale Rolle für den Wert des kanadischen Dollars. Als Kanadas wichtigstes Exportgut beeinflussen Preisschwankungen bei Erdöl den CAD unmittelbar. Steigt der Ölpreis, gewinnt auch der kanadische Dollar an Wert, da die Nachfrage nach der Währung steigt. Fällt der Ölpreis, gilt das Gegenteil. Hohe Ölpreise führen zudem häufig zu einer positiven Handelsbilanz, was den CAD zusätzlich stützt.
Inflation wurde traditionell als Bedrohung für Währungen angesehen, da sie deren Kaufkraft schmälert. Doch in einer globalisierten Welt mit gelockerten Kapitalverkehrskontrollen zeigt sich ein anderes Bild: Höhere Inflation zwingt Zentralbanken oft dazu, die Zinssätze anzuheben. Dies wiederum lockt internationale Investoren an, die nach attraktiven Anlagemöglichkeiten suchen, was die Nachfrage nach der heimischen Währung erhöht – wie im Fall des kanadischen Dollars.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen dienen als Barometer für die wirtschaftliche Gesundheit und können den kanadischen Dollar spürbar beeinflussen. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, Beschäftigungszahlen sowie Konsumentenstimmungsumfragen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Eine robuste wirtschaftliche Lage stärkt den kanadischen Dollar. Sie lockt nicht nur vermehrt ausländische Investitionen an, sondern könnte die Bank of Canada dazu veranlassen, die Zinsen anzuheben, was den CAD weiter stützt. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen dürften zu einer Abwertung der Währung führen.