
Investing.com - Das Investmenthaus Guggenheim hat die Aktie von ServiceNow (NYSE:NOW) in einer am Montag vorliegenden Mitteilung von "Neutral" auf "Sell" herabgestuft und das Kursziel auf 640 Dollar festgelegt. Diese Entscheidung erfolgt trotz der Erwartung, dass die Ergebnisse des zweiten Quartals 2024 zufriedenstellend ausfallen werden. Doch es sind die Aussichten für die zweite Jahreshälfte, die den Analysten Sorgen bereiten.
Einblicke in die Herabstufung
Guggenheim sieht besondere Risiken bei den Konsenserwartungen für Abonnements in der zweiten Jahreshälfte 2024. Konkret bezieht sich dies auf die Erwartungen des Marktes an die zukünftigen Einnahmen aus Abonnementverträgen, die typischerweise ein stabiler Einnahmequelle für Softwareunternehmen darstellen.
Die Analysten betonen, dass die Bewertung der ServiceNow-Aktie derzeit auf einem hohen Niveau des 15-fachen EV/NTM der erwarteten wiederkehrenden Umsätze liege. EV/NTM steht für Unternehmenswert zu den geschätzten Einnahmen der nächsten zwölf Monate – eine Kennzahl, die das zukünftige Umsatzpotenzial eines Unternehmens bewertet. Diese hohe Bewertung birgt laut Guggenheim ein erhebliches Abwärtsrisiko.
Zweifel an GenAI
Ein weiterer kritischer Punkt ist das Geschäft mit generativer Künstlicher Intelligenz (GenAI). Während ServiceNow optimistisch ist, was das Wachstum dieses Bereichs im zweiten Halbjahr betrifft, bleiben die Analysten skeptisch. Ihre Feldforschung deutet darauf hin, dass ein bedeutender Schub in diesem Geschäftsfeld nicht vor 2025 zu erwarten ist, falls überhaupt.
"Die Partner-Checks für das zweite Quartal waren generell positiv, aber nicht so stark wie üblich", erklärten die Analysten. Mehrere Partner hätten Bedenken hinsichtlich der zweiten Jahreshälfte geäußert, insbesondere da die Monetarisierung von GenAI nicht in großem Umfang stattfinde und voraussichtlich auch nicht in diesem Jahr eintreten werde, wie es das Management angedeutet habe, so Guggenheim.
Herausforderungen im öffentlichen Sektor
Obwohl das Geschäft von ServiceNow mit US-Bundesbehörden weiterhin robust ist, sieht Guggenheim hier kein Potenzial für einen ähnlichen Anstieg des jährlichen Vertragsvolumens (New Annual Contract Value, ACV) wie in der Vergangenheit. Auch die weniger reifen Märkte für staatliche, kommunaleund Bildungseinrichtungen (State, Local and Education, SLED) sowie ausländische Regierungsbemühungen dürften diese Lücke nicht füllen können.
Guggenheim stützt seine Einschätzung auf umfassende Untersuchungen und Analysen des aktuellen IT-Ausgabenumfelds. Sie gehen davon aus, dass ServiceNow in der zweiten Jahreshälfte 2024 erhebliche Herausforderungen begegnen wird, was die Dynamik ihres Geschäfts betrifft. Infolgedessen besteht das Risiko, dass das Unternehmen seine Abonnement-Umsatzprognosen nach unten korrigieren muss.
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