Wirtschaftskalender: Fünf Dinge, die für Anleger diese Woche wichtig werden

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Investing.com -- Den Anlegern steht eine spannende Woche bevor, in der die US-Inflationsdaten die Erwartungen einer Zinssenkung im September bestärken könnten. Die Berichtssaison ist in vollem Gange und die ersten Börsenriesen sowie eine Reihe europäischer Banken werden ihre Ergebnisse veröffentlichen. Die PMI-Daten aus der Eurozone dürften den Fokus auf den Weg der Europäischen Zentralbank zur nächsten Zinssenkung lenken. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die Daten, die in der kommenden Woche für die Märkte von Bedeutung sein werden.


1. Daten zu den privaten Konsumausgaben aus den USA


Die US-Inflationsdaten am Freitag werden die Markterwartungen hinsichtlich einer Zinssenkung der Fed im September auf die Probe stellen.


Ökonomen gehen davon aus, dass der Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) im Juni zum zweiten Mal in Folge um 0,1 % gestiegen ist. Die auf das Jahr hochgerechnete Dreimonatsrate der Kerninflation würde damit auf den niedrigsten Stand in diesem Jahr sinken und unter der Zielmarke der Fed von 2 % liegen.


Der Verbraucherpreisindex fiel im Juni zum ersten Mal seit vier Jahren. Der milder als erwartet ausgefallene Bericht löste eine Aktienrotation aus und bestärkte die Markterwartungen, dass die Fed im September zu einer Zinssenkung bereit sein würde.


Wenige Tage nach der Veröffentlichung der Daten kommentierte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell die Inflationszahlen für das zweite Quartal mit den Worten: "Sie stärken unsere Zuversicht", dass das Tempo des Preisanstiegs wieder nachhaltig mit der Zielvorgabe der Fed übereinstimmt.


2. Die Berichtssaison ist in vollem Gange


Während die Berichtssaison auf Hochtouren läuft, hoffen die Investoren, dass solide Unternehmensergebnisse die Talfahrt der Technologieaktien stoppen werden, welche die US-Aktienrallye in diesem Jahr gebremst hat.


Der Technologiesektor des S&P 500 ist in etwas mehr als einer Woche um fast 6 % gefallen. Gründe dafür sind die steigenden Erwartungen an Zinssenkungen und eine zweite Präsidentschaft von Donald Trump, die Geld von den Gewinnern dieses Jahres in Sektoren umleiten, die 2024 bislang schwach dastehen.


Die Ergebnisse des 2. Quartals könnten die Technologieaktien wieder ins Rampenlicht rücken. Sowohl Tesla (NASDAQ:TSLA) als auch die Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) werden am Dienstag ihre Bücher öffnen und damit den Startschuss für die Ergebnisse der "Glorreichen Sieben" geben, jener Gruppe von Titeln, die die Märkte seit Anfang 2023 angetrieben haben.


IBM  (NYSE:IBM), Ford (NYSE:F) und General Motors (NYSE:GM) gehören zu den anderen großen Unternehmen, die in der kommenden Woche ihre Ergebnisse vorlegen. Die Anleger sind sehr daran interessiert, von den Unternehmen zu erfahren, wie stark der Verbrauchersektor ist und wie die Aussichten für das künftige Wirtschaftswachstum sind.


3. Earnings im europäischen Bankensektor


Die europäischen Banken, die sich in den letzten Wochen über steigende Gewinne und Aktienkurse freuen konnten, müssen sich in dieser Woche einem Realitätscheck unterziehen, wenn die Berichtssaison für das zweite Quartal Fahrt aufnimmt.


Ausschlaggebend für die Aussichten des Sektors sind die Nettozinserträge, die aufgrund der Zinserhöhungen stark gestiegen sind. Die Freude darüber könnte jedoch nur von kurzer Dauer sein, denn die EZB deutet bereits weitere Zinssenkungen an und auch die Bank of England wird ihre Geldpolitik eher früher als später lockern.


Sicherlich werden die Anleger auch mehr darüber wissen wollen, wie es den Kreditgebern angesichts der zunehmenden politischen Unsicherheit geht - französische Bankaktien (NASDAQ:KBWB) sind während der jüngsten Wahlen stark gefallen.


Am Mittwoch werden die Ergebnisse großer Kreditinstitute wie der Deutschen Bank (NYSE:DB) aus Deutschland, der Lloyds Banking Group (LON:LLOY) aus Großbritannien, der BNP Paribas (OTC:BNPQY) aus Frankreich, der  Banco Santander  (BME:SAN) aus Spanien und der UniCredit (ETR:CRIG) aus Italien veröffentlicht.


Analysten zufolge deuten die Ergebnisse der US-Banken, die ihre Zahlen bereits veröffentlicht haben, darauf hin, dass höhere Erträge aus dem Investmentbanking Kreditgebern mit großen Investmentbanking-Abteilungen wie der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) und der schweizerischen UBS (NYSE:UBS) Auftrieb geben sollten.


4. PMI-Daten aus der Eurozone


Während das Wirtschaftswachstum in der Eurozone weiterhin schleppend verläuft, hat die Stärke des dominierenden Dienstleistungssektors, angetrieben durch den Tourismus, den Preisdruck unangenehm hoch gehalten.


Für die EZB stellt dies zweifellos eine Herausforderung dar, weshalb die PMI-Daten am Mittwoch genau beobachtet werden, nachdem die Zentralbank am vergangenen Donnerstag die Zinsen bei 3,75 % beließ und sich unter Hinweis auf die "Abhängigkeit von den Wirtschaftsdaten" weigerte, eine Zinsprognose abzugeben.


Die Euro-Notenbank, die im Juni zum ersten Mal seit fünf Jahren die Leitzinsen gesenkt hatte, sieht eine Abschwächung der Inflation.


Die Märkte rechnen fest mit einer Zinssenkung im September, was Aktien und Staatsanleihen zunächst stützt, aber auch das Risiko erhöht, dass ungünstige PMI-Daten die Meinung der EZB ändern könnten.


5. Ölpreise


Am Freitag markierten die Ölpreise einen neuen Tiefpunkt, wie ihn der Markt zuletzt Mitte Juni gesehen hat. Diese Entwicklung wird von mehreren Faktoren beeinflusst, die das Potenzial haben, die globale Ölversorgung und die Marktnachfrage nachhaltig zu verändern.


Einer der Hauptgründe für den Preisrückgang ist die Hoffnung auf eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen. Seit Ausbruch der jüngsten Spannungen in der Region haben Anleger eine sogenannte Risikoprämie in den Ölpreis eingepreist. Diese Prämie spiegelt die potenziellen Gefahren für die weltweite Ölversorgung wider, die durch Konflikte und instabile politische Situationen entstehen können. Eine Waffenruhe könnte die Lage entspannen und somit die Risikoprämie reduzieren, was zu niedrigeren Ölpreisen führt.


Ein weiterer signifikanter Faktor ist der starke US-Dollar. Der U.S. Dollar Index, der die Stärke des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs wichtigen Währungen misst, ist aufgrund unerwartet positiver Konjunkturdaten gestiegen. Ein starker Dollar übt Druck auf die Ölpreise aus, da Öl weltweit hauptsächlich in US-Dollar gehandelt wird. Ein starker Dollar verteuert Öl für Käufer, die in anderen Währungen bezahlen, was die Nachfrage nach Öl senkt und somit die Preise drückt.


-- Investing.com/Reuters

Der oben präsentierte Inhalt, ob von einer Drittpartei oder nicht, wird lediglich als allgemeiner Rat betrachtet. Dieser Artikel sollte nicht als enthaltend Anlageberatung, Investitionsempfehlungen, ein Angebot oder eine Aufforderung für jegliche Transaktionen in Finanzinstrumenten ausgelegt werden.

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