Ripple’s XRP gerät erneut ins Wanken. Am Montagabend schloss der Token nur knapp bei 3,00 US-Dollar – und das, nachdem er tagsüber noch höher notierte. In der letzten Handelsstunde kam es zu einem plötzlichen Abverkauf mit stark anziehenden Volumina. Händler verweisen auf Stop-Loss-Liquidationen und mögliche Verkäufe institutioneller Adressen. Die große Frage: Hält die Marke von 3,00 Dollar – oder droht ein tieferer Absturz?
In dieser Woche könnte ein ganz anderes Event den Takt für den Kryptomarkt vorgeben: das Jackson Hole Meeting. Die jährliche Konferenz im US-Bundesstaat Wyoming wird von Top-Bankern und Notenbankvertretern aus aller Welt besucht. Vom 21. bis 23. August diskutieren sie diesmal das Thema: „Labor Market Transformation: Demography, Productivity, and Macroeconomic Policy.“
Warum ist das wichtig? Weil von dort oft geldpolitische Signale kommen, die den gesamten Markt bewegen können – von Bitcoin über Ethereum bis hin zu XRP.
Aktuell wechselt XRP bei exakt 3,00 US-Dollar den Besitzer. Das Tagesvolumen lag bei 6,57 Milliarden Dollar. Zwar konnte der Token in den letzten 24 Stunden leicht um 1 % zulegen, auf Wochensicht steht jedoch ein Minus von rund 5 %. Die Spanne der vergangenen Tage reicht von 2,96 bis 3,34 US-Dollar. Damit notiert XRP satte 18 % unter dem jüngsten Hoch von 3,65 US-Dollar am 18. Juli.
Charttechnisch sieht es angeschlagen aus: Analyst BitGuru verweist auf einen klaren Abwärtstrend im 4-Stunden-Chart. Immer tiefere Hochs und Tiefs prägen das Bild. Hält die Marke von 3,00 Dollar, wäre ein Rebound bis 3,20 US-Dollar möglich. Doch wenn diese Zone bricht, könnten schnell 2,90 Dollar oder sogar 2,70 bis 2,80 Dollar ins Spiel kommen – dort lag im Juli die Nachfrage.
Dass XRP zuletzt schwächelte, hängt auch mit der US-Inflation zusammen. Höhere Teuerungsraten als erwartet hatten vergangene Woche eine Markt-Korrektur ausgelöst. Viele Anleger wurden vorsichtiger, nachdem sie noch vor Kurzem klar bullisch waren.
Spannend ist allerdings: XRP-Investoren zeigen sich erstaunlich gelassen. Gewinnmitnahmen oder panische Verkäufe blieben bisher überschaubar. On-Chain-Daten bestätigen das: Langfristige Holder bewegten ihre Coins kaum. Gleichzeitig nimmt die durchschnittliche Haltedauer weiter zu – ein Signal für Vertrauen.
Einen zusätzlichen Schub gab es von institutioneller Seite. Laut CoinShares flossen allein vergangene Woche rund 127 Millionen US-Dollar in XRP-Investmentprodukte. Das zeigt: Große Investoren bauen ihre Positionen weiter aus.
Bremsend wirkt dagegen die US-Börsenaufsicht. Die SEC verschob ihre Entscheidung zu mehreren XRP-ETF-Anträgen – darunter von Bitwise, Canary Capital und Grayscale – erneut. Im Fall Grayscale heißt es offiziell, dass erst am 18. Oktober 2025 endgültig entschieden werde.
Trotzdem sehen Experten gute Chancen auf eine Zulassung. Denn: Nach dem abgeschlossenen Rechtsstreit zwischen Ripple und der SEC steigt der Druck, auch bei ETFs grünes Licht zu geben.
Kurzfristig steht XRP technisch unter Druck – 3,00 Dollar ist die Marke, auf die jetzt alle schauen. Hält sie, könnte es eine schnelle Erholung geben. Fällt sie, droht ein Test tieferer Levels.
Langfristig aber bleibt das Bild spannend: Institutionelles Geld fließt, die ETF-Hoffnung lebt, und große Halter verkaufen nicht. Für Anleger bedeutet das: Das Potenzial ist intakt – doch die nächsten Tage entscheiden, ob XRP die 3-Dollar-Linie verteidigt oder ins nächste Abwärtskapitel rutscht.