Nach intensiven Verhandlungen haben sich Thyssenkrupp Steel und die IG Metall auf ein weitreichendes Restrukturierungsabkommen verständigt. Unter dem Titel „Stahl-Neuausrichtung“ soll das Unternehmen zukunftsfähig aufgestellt werden – mit einem Mix aus Investitionen, Anpassungen im Produktionsnetzwerk und deutlichen Einschnitten beim Personal.
Kern des Plans ist eine Reduzierung der Produktionskapazitäten auf künftig 8,7 bis 9 Millionen Tonnen jährlich. Damit verbunden ist ein Abbau von rund 1.600 Stellen bis Ende des Geschäftsjahres 2028/29. Zusätzlich sollen weitere Effizienzmaßnahmen das Unternehmen schlanker und wettbewerbsfähiger machen. Bis Ende 2027/28 sollen dadurch weitere 3.700 Arbeitsplätze wegfallen.
Darüber hinaus sieht die Vereinbarung vor, bis zum Geschäftsjahr 2029/30 bis zu 4.000 Stellen durch Auslagerungen oder den Verkauf von Geschäftsbereichen zu verlagern.
Auch bei den Arbeitsbedingungen müssen Beschäftigte mit Einschnitten rechnen: die wöchentliche Arbeitszeit wird im tarifgebundenen Bereich von 34 auf 32,5 Stunden gesenkt, für außertarifliche Mitarbeitende von 41 auf 39 Stunden. Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld werden reduziert, Jubiläumsprämien gekürzt und Rufbereitschaftszuschläge halbiert. Außerdem entfällt die Vergabe von sechs zusätzlichen freien Tagen für bestimmte Beschäftigtengruppen – mit der Möglichkeit, diese zurückzukaufen.
Mit dem Umbau will Thyssenkrupp Steel seine Wettbewerbsfähigkeit steigern und gleichzeitig Arbeitsplätze in einem schwierigen Marktumfeld sichern.