Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB) Olli Rehn sagte, dass die derzeitige Unsicherheit über die Inflationsentwicklung eine "Flexibilität" in der Geldpolitik erfordere, berichtete Bloomberg am Sonntag.
Es gibt mehr Abwärtsrisiken für die Inflation, die sich aus einem stärkeren Euro, günstigeren Energiekosten und einer Abschwächung der Kerninflation ergeben, zusammen mit den Schäden, die die Handelspolitik der globalen Wirtschaft zugefügt hat.
Wirtschaftliche Schocks in der Eurozone sind jetzt komplizierter als zuvor, und es gibt große Unsicherheit über die Inflation, was Flexibilität bei der Reaktion auf Veränderungen in der Wirtschaft erfordert.
Zinsentscheidungen werden von Sitzung zu Sitzung getroffen, basierend auf den neuesten verfügbaren Daten.
Auch wenn das Wirtschaftswachstum stabil geblieben ist und die Inflation sich stabilisiert hat, gibt es keinen Grund zur Selbstzufriedenheit in der Eurozone.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts handelt das Paar EUR/USD um 1,1690, was einem Anstieg von 0,04% im Tagesverlauf entspricht.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.