Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) sank am Freitag und fiel um fast 500 Punkte auf den tiefsten Stand, nachdem die US-Arbeitsmarktdaten (Nonfarm Payrolls - NFP) zeigten, dass die USA weit weniger Arbeitsplätze geschaffen haben als erwartet, was die Erwartungen an eine Zinssenkung der Federal Reserve (Fed) am 17. September festigte.
Der aktuelle NFP-Bericht zeigte, dass die USA im August nur 22.000 netto neue Arbeitsplätze geschaffen haben, was noch unter der medianen Markterwartung von 75.000 liegt. Die Zahl des Vormonats wurde leicht nach oben auf 79.000 revidiert, aber der starke Rückgang im August hat die Wetten auf eine Zinssenkung der Fed an die Obergrenze gedrängt. Marktgespräche über eine große doppelte Zinssenkung sind wieder auf dem Tisch, wobei die Zinsmärkte die Wahrscheinlichkeit von 10 % für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte bei der nächsten Zinsentscheidung der Fed in diesem Monat einpreisen.
Aktien enttäuschen die Erwartungen an niedrige, aber nicht zu niedrige NFP-Zahlen
Trotz der Tatsache, dass die Aktienhändler ihren Wunsch nach einer unterdurchschnittlichen NFP-Zahl erfüllt bekamen, hat sich die letzte Runde von Arbeitsmarktdaten zu einem Szenario entwickelt, das wie eine „Affenschwanz“-Situation wirkt. Während niedrige Einstellungszahlen der Fed helfen werden, in ein paar Wochen eine Zinssenkung vorzunehmen, hat eine zu niedrige NFP-Zahl die Rezessionsängste im breiteren Markt neu entfacht. Trotz eines neuen Allzeithochs bei den Intraday-Geboten hat sich der Dow Jones stark aus dem Rekordbereich zurückgezogen, die optimistischen Gewinne vom Donnerstag geschmälert und den wichtigen Aktienindex wieder in den roten Bereich für die Woche geschickt.
Nächste Woche stellt eine neue Reihe von Herausforderungen für Datenbeobachter dar. Die letzte Runde der Verbraucherpreisindex (CPI)-Inflation und der Verbraucherstimmung sowie Inflationserwartungen der University of Michigan (UoM) sind für den nächsten Donnerstag und Freitag fällig. Die Gesamtinflation des CPI wird erneut erwartet, dass sie für das Jahr bis August ansteigt, während die Markterwartungen eine Erholung des UoM-Verbraucherstimmungsindex prognostizieren.
Der Dow Jones Industrial Average, einer der ältesten Aktienindizes der Welt, setzt sich aus 30 der am häufigsten gehandelten US-Unternehmen zusammen. Er ist kursgewichtet, was ihm Kritik einbrachte, da er weniger repräsentativ ist als breitere Indizes wie der S&P 500.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) wird von vielen Faktoren beeinflusst. Haupttreiber sind die Unternehmensgewinne, die in den Quartalsberichten der im Index vertretenen Unternehmen offengelegt werden. Auch makroökonomische Daten aus den USA und weltweit tragen zur Anlegerstimmung bei. Zinssätze, die von der Federal Reserve festgelegt werden, haben ebenfalls Einfluss auf den DJIA, da sie die Kreditkosten beeinflussen, auf die viele Unternehmen stark angewiesen sind.
Die Dow-Theorie, entwickelt von Charles Dow, ist eine Methodik zur Identifizierung von Markttrends. Dabei wird die Richtung des Dow Jones Industrial Average (DJIA) und des Dow Jones Transportation Average (DJTA) verglichen. Beide Indizes müssen in dieselbe Richtung tendieren, um einen Trend zu bestätigen. Die Theorie unterscheidet drei Phasen: Akkumulation, öffentliche Teilnahme und Distribution.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) kann auf verschiedene Weise gehandelt werden. Eine Möglichkeit sind börsengehandelte Fonds (ETFs), die es Anlegern ermöglichen, den DJIA als einzelnes Wertpapier zu handeln, ohne Aktien aller 30 im Index enthaltenen Unternehmen zu kaufen. Ein bekanntes Beispiel ist der SPDR Dow Jones Industrial Average ETF (DIA). DJIA-Futures-Kontrakte ermöglichen es Händlern, auf den zukünftigen Wert des Index zu spekulieren, während Optionen das Recht bieten, den Index zu einem festgelegten Preis in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Investmentfonds bieten eine diversifizierte Anlagemöglichkeit, indem sie ein Portfolio von DJIA-Aktien abbilden.