Die Kryptowährung Aave (AAVE) setzt zu einem eindrucksvollen Kurssprung an: Mit einem Anstieg von über 15 % in den letzten 24 Stunden notiert der DeFi-Token aktuell bei rund 289 US-Dollar (Stand: Redaktionsschluss). Der Aufwärtstrend ist Teil eines breiteren „Risk-On“-Szenarios im Kryptomarkt – allen voran angeführt von Bitcoin (BTC), der am Montag ein neues Allzeithoch bei 110.000 US-Dollar erreichte. Doch auch auf politischer Ebene gibt es Rückenwind: Der jüngste Besuch von Stani Kulechov im Weißen Haus beflügelt das bullishe Momentum zusätzlich.
Ein bemerkenswerter Katalysator für die jüngste AAVE-Rallye: Stani Kulechov, Gründer von Avara – der Muttergesellschaft von Aave – war kürzlich im Weißen Haus zu Gast. Dort traf er auf Bo Hines, den Exekutivdirektor des Beratergremiums für digitale Vermögenswerte von Donald Trump. Auf X (ehemals Twitter) teilte Kulechov ein gemeinsames Foto mit dem Hinweis, dass es bei dem Treffen um den Schutz von Innovation im DeFi-Bereich in den USA ging.
Das Timing könnte kaum besser sein: Zeitgleich fand in Washington ein Roundtable der US-Börsenaufsicht SEC statt – mit Fokus auf DeFi und regulatorische Rahmenbedingungen. Der Vorsitzende der SEC, Paul Atkins, sprach sich dort für einen „bedingt befreiten“ Regulierungsrahmen aus. Ziel: Mehr Spielraum für die Entwicklung neuer DeFi-Produkte und -Dienstleistungen.
Ein deutliches Zeichen: Die SEC will DeFi nicht ausbremsen, sondern begleiten – auch durch eine geplante neue Krypto-Regulierung, die von der sogenannten Crypto Task Force unter der Leitung von SEC-Kommissar Mark Uyeda entwickelt wird.
Doch nicht nur die politische Bühne liefert Impulse – auch fundamental läuft es bei Aave rund. Der DeFi-Gigant verzeichnet eine starke Netzwerkaktivität, die sich in zwei zentralen Kennzahlen widerspiegelt: dem Total Value Locked (TVL) und dem Wachstum im Lending-Segment.
Laut DeFiLlama hat Aave die TVL-Marke von 25 Mrd. US-Dollar durchbrochen – konkret stehen derzeit 25,483 Mrd. US-Dollar im Protokoll. Noch spannender ist die Entwicklung im Kreditgeschäft: Die ausgeliehenen Beträge erreichen ein neues Rekordniveau von 16,782 Mrd. US-Dollar. Das zeigt, dass die Plattform bei Krypto-Investoren als Anlaufstelle für Lending & Borrowing gefragter denn je ist.
Mit einem Kurssprung von 11 % am Montag zeichnete AAVE eine sogenannte „bullishe Engulfing Candle“ – ein klassisches Ausbruchssignal in der Charttechnik. Es war der höchste Tagesschlusskurs seit dem 1. Februar. Auch am Dienstag setzte sich der Aufwärtstrend fort, mit einem weiteren Tagesplus von über 2 %.
Besonders relevant: Der Widerstand bei 290 US-Dollar wird aktuell getestet – exakt auf Höhe des 61,8 %-Fibonacci-Retracements. Dieses ergibt sich aus der Bewegung vom Dezemberhoch bei 399 US-Dollar bis zum Jahrestief bei 114 US-Dollar. Gelingt ein Schlusskurs über dieser Marke, rückt die psychologisch wichtige 300er-Zone in greifbare Nähe. Und mehr noch: Laut Fibonacci-Projektion liegt das nächste technische Ziel bei 338 US-Dollar – dem 78,6 %-Retracement.
Auch die technischen Indikatoren deuten auf einen baldigen Ausbruch hin: Der MACD (Moving Average Convergence Divergence) steht kurz davor, ein Kaufsignal zu senden. Sobald die blaue Linie die rote von unten nach oben kreuzt und die grünen Histogramme über die Nulllinie steigen, wäre das Signal bestätigt.
Auch der Relative Strength Index (RSI) zeigt mit aktuell 67 Punkten deutlich nach oben. Damit nähert er sich der überkauften Zone bei 70 – ein Zeichen für starkes bullishes Momentum. Ein weiterer Anstieg könnte kurzfristig zwar zu einer Korrektur führen, doch auch eine Seitwärtsbewegung oberhalb der 70er-Marke würde den Aufwärtstrend stützen.
So stark das technische Bild derzeit aussieht – ein Rückschlag ist nicht ausgeschlossen. Sollte es AAVE nicht gelingen, den Widerstand bei 290 US-Dollar zu durchbrechen und sich darüber zu etablieren, könnte es zu einem Rücksetzer auf das 50 %-Fibonacci-Level bei 256 US-Dollar kommen. Aus technischer Sicht wäre das eine gesunde Korrektur, langfristig bleibt das Bild bullish.
AAVE steht aktuell vor einer entscheidenden Schwelle: Der Ausbruch über die 290- bis 300-Dollar-Marke wäre nicht nur ein starkes charttechnisches Signal, sondern auch ein Beleg für das wachsende Vertrauen der Investoren – sowohl in das Projekt als auch in den gesamten DeFi-Sektor. Rückenwind kommt von gleich drei Seiten: einer wieder erwachten Risikofreude am Gesamtmarkt, zunehmender regulatorischer Klarheit in den USA und fundamentaler Stärke bei TVL und Kreditvergabe.
Wenn du bisher nur von der Seitenlinie zugesehen hast, könnte jetzt der richtige Moment sein, einen Einstieg zu prüfen – bevor AAVE die nächste Stufe zündet.