Solana (SOL) tritt aktuell ein wenig auf der Stelle. Der Kurs pendelt seit Tagen in einer engen Spanne zwischen Unterstützungs- und Widerstandsniveaus – und liegt zur Wochenmitte bei rund 174 US-Dollar. Dabei lässt sich eine interessante Entwicklung beobachten: Seit dem kräftigen Rücksetzer am 7. April, als SOL bis auf 95,55 US-Dollar fiel, formt sich ein Muster höherer Tiefs. Das spricht für eine stabile Nachfragebasis – vor allem, weil auch das Gesamtbild im Kryptomarkt derzeit freundlich ist.
Die positive Tendenz lässt sich aber nicht nur im Kurs ablesen. Auch unter der Oberfläche, bei fundamentalen Kennzahlen wie dem DeFi-Marktwert (TVL) oder dem offenen Interesse an Futures, zeigen sich klare Signale: Anleger bleiben Solana treu – oder steigen sogar neu ein.
Solana hat sich in der DeFi-Welt längst etabliert. Die Plattform profitiert von niedrigen Transaktionsgebühren und einer sehr hohen Verarbeitungsgeschwindigkeit – zwei Eigenschaften, die sie zu einem beliebten Ziel für dezentrale Anwendungen machen.
Wer SOL hält, kann die Coins in Smart Contracts „einschließen“ – das bringt nicht nur Belohnungen durch das Staking, sondern stärkt auch das gesamte Netzwerk. Laut Daten von DefiLlama liegt der sogenannte „Total Value Locked“ (TVL) aktuell bei rund 9,34 Milliarden US-Dollar. Noch am 1. April waren es 6,63 Milliarden. Ein Anstieg von über 28 % – innerhalb von wenigen Wochen.
Warum das wichtig ist? Weil Investoren tendenziell dann Coins in Verträge binden, wenn sie nicht vorhaben, kurzfristig zu verkaufen. Das drückt das verfügbare Angebot auf den Handelsplätzen – und reduziert den Verkaufsdruck. Kurz gesagt: Wenn der TVL steigt, spricht das für Vertrauen in die Blockchain und für eine langfristig bullische Haltung im Markt.
Nicht nur bei DeFi tut sich etwas. Auch der Futures-Markt sendet klare Signale. Laut CoinGlass liegt das Open Interest für Solana-Futures derzeit bei etwa 7,35 Milliarden US-Dollar – ein merklicher Anstieg gegenüber den 6,4 Milliarden vom 20. Mai.
Open Interest bezeichnet die Anzahl offener Futures- oder Optionskontrakte, die noch nicht geschlossen wurden. Wenn dieser Wert zusammen mit dem Handelsvolumen steigt – aktuell sind es rund 9,4 Milliarden US-Dollar – deutet das auf wachsendes Interesse und eine klare Erwartungshaltung im Markt hin. In diesem Fall: steigende Kurse.
Trader bauen also weiter neue Positionen auf – und das ist in der Regel kein Zeichen von Angst, sondern eher von Optimismus.
Aktuell pendelt der SOL-Kurs zwischen zwei markanten technischen Marken: nach unten sichert die 200-Tage-EMA bei rund 164 US-Dollar ab. Nach oben wirkt der Bereich um 185 US-Dollar als Widerstand – hier prallte der Kurs zuletzt ab.
Charttechnisch gibt es allerdings auch mahnende Zeichen. Am 18. Mai lieferte der MACD ein Verkaufssignal: Die MACD-Linie kreuzte unter die Signallinie, begleitet von einem wachsenden roten Histogramm unterhalb der Nulllinie. Das spricht für abnehmende Dynamik auf der Oberseite.
Auch der RSI rutscht langsam Richtung 50er-Marke. Ein Unterschreiten dieser neutralen Schwelle könnte den Verkaufsdruck verstärken. Sollte es so kommen, wäre die nächste wichtige Zone die besagte 200-Tage-Linie bei 164 US-Dollar – und darunter eine technische Doppelunterstützung bei rund 159 US-Dollar (50- und 100-Tage-EMA). Eine echte Auffanglinie liegt außerdem bei 140 US-Dollar – dort drehte der Kurs Anfang Mai wieder nach oben.
Etwas Zuversicht könnte aus technischer Sicht vom SuperTrend-Indikator kommen. Dieser sendet ein Kaufsignal, wenn der Kurs die Trendlinie von unten durchbricht – dann wechselt die Farbe von Rot auf Grün. Viele Trader nutzen ihn als dynamische Unterstützungslinie. Sollte Solana diese Marke überwinden, wäre das ein wichtiges bullisches Signal.
Entscheidend bleibt aber: Ein Ausbruch über die 185-Dollar-Zone würde das Konsolidierungsmuster auflösen – und neue Kursziele in Richtung 200 US-Dollar ins Spiel bringen. Genau dort scheiterte Solana bereits Anfang April. Ein erfolgreicher Ausbruch über diese Marke könnte also nicht nur neues Momentum freisetzen, sondern auch viele Marktteilnehmer aus der Warteposition locken.
Solana zeigt Stärke – aber es fehlt derzeit noch der entscheidende Impuls für den nächsten Aufwärtslauf. Fundamentale Daten wie der DeFi-TVL und das steigende Open Interest sprechen eine klare Sprache: Das Vertrauen in das Projekt ist hoch, die langfristigen Perspektiven bleiben intakt.
Doch kurzfristig ist die Luft etwas dünner geworden. Solange der Kurs nicht über 185 US-Dollar ausbricht, dürfte es bei der Seitwärtsbewegung bleiben. Bricht die Unterstützung hingegen nach unten, sind Rücksetzer bis in den Bereich von 140 US-Dollar möglich.
Für langfristige Anleger bleibt Solana aber spannend – vor allem wegen des Wachstums im DeFi-Sektor. Kurzfristig orientierte Trader sollten die technische Entwicklung genau im Auge behalten. Denn wenn der nächste Ausbruch kommt, dürfte es schnell gehen.