Gold nähert sich dem Allzeithoch, da der US-Dollar schwächer wird und die Wetten auf Zinssenkungen der Fed zunehmen

Quelle Fxstreet
  • Die Rallye des Goldes setzt sich fort, da das Metall zum fünften Mal in Folge ansteigt und sich der Allzeithochzone nähert.
  • Ein insgesamt schwächerer US-Dollar, während der US-Dollar-Index (DXY) nahe einem Monatstief schwebt, und die Erwartungen an Zinssenkungen der Fed im September treiben die Nachfrage an.
  • Gemischte PCE-Inflation hält den Fokus auf den US-Arbeitsmarkt, wobei die bevorstehenden JOLTS, Arbeitslosenanträge und Nonfarm Payrolls als entscheidend für den geldpolitischen Kurs der Fed angesehen werden.

Gold (XAU/USD) startet die Woche mit einem starken Anstieg und verlängert seinen Aufwärtstrend zum fünften Mal in Folge, um das höchste Niveau seit mehr als vier Monaten zu erreichen, zuletzt am 22. April gesehen. Ein insgesamt schwächerer US-Dollar (USD) und feste Erwartungen an eine Zinssenkung der Federal Reserve (Fed) im September stärken weiterhin das Momentum des Edelmetalls.

Zum Zeitpunkt des Schreibens wird XAU/USD im europäischen Handel bei etwa 3.470 USD gehandelt, nachdem es während der asiatischen Handelsstunden ein Intraday-Hoch von 3.489 USD erreicht hat und nur knapp unter dem Allzeithoch von 3.500 USD liegt. Mildes technisches Verkaufen und stabile US-Staatsanleihen belasten die Stimmung, während die Handelsbedingungen dünn bleiben, da die US-Märkte wegen des Labor Day geschlossen sind.

Über die Erwartungen an die Geldpolitik hinaus zieht das Edelmetall weiterhin sichere Hafen-Nachfrage an, da die Unsicherheit über die US-Handelspolitik und die Unabhängigkeit der Fed zunimmt. Am Freitag entschied ein Bundesberufungsgericht, dass die meisten globalen Zölle von US-Präsident Donald Trump rechtswidrig waren, da er seine Befugnisse gemäß dem International Emergency Economic Powers Act (IEEPA) überschritten hatte. Dieses Urteil, kombiniert mit geopolitischen Spannungen und einer breiteren Vorsicht der Investoren, hält das Edelmetall nahe den Rekordhöhen gut unterstützt.

Marktbewegungen: DXY schwächt sich, Renditen stabil, Zollurteil und Fed im Fokus

  • Der US-Dollar-Index (DXY), der den Greenback gegenüber einem Korb von sechs wichtigen Währungen misst, wird nahe einem Monatstief von etwa 97,50 gehandelt und verlängert seine jüngste Verlustserie, da sich die Investoren auf eine dovishe Fed-Aussicht positionieren. Der Rückgang des Greenbacks verstärkt die Nachfrage nach Gold, da ein günstigerer US-Dollar das Metall für Käufer außerhalb der USA attraktiver macht.
  • Die Renditen von US-Staatsanleihen sind über die gesamte Kurve stabil, wobei die 10-jährige Benchmark bei etwa 4,23% schwebt, nachdem sie eine dreitägige Verlustserie unterbrochen hat. Die 30-jährige Rendite hält sich nahe 4,93%, während inflationsgeschützte Wertpapiere (10-jährige TIPS) bei etwa 1,82% gehandelt werden. Im Gegensatz dazu bleibt die zinsempfindliche 2-jährige Rendite unter Druck bei 3,62% und hält sich nahe ihrem niedrigsten Stand seit dem 1. Mai, was die Überzeugung des Marktes von einer Zinssenkung im September verstärkt.
  • Eine 7-4-Entscheidung des US-Berufungsgerichts hat Zweifel an der Rechtmäßigkeit von Trumps Zöllen aufgeworfen und betont, dass die Befugnis zur Erhebung von Zöllen beim Kongress liegt und nicht beim US-Präsidenten allein. Obwohl die Abgaben vorübergehend bis Mitte Oktober unter einem Aufschub in Kraft bleiben, bereitet die Regierung vor, den Fall vor den Obersten Gerichtshof zu bringen. Separat endete die Gerichtsverhandlung über Trumps Versuch, Fed-Gouverneurin Lisa Cook abzusetzen, am Freitag ohne Urteil. Richterin Jia Cobb hat Cooks rechtlichem Team aufgefordert, weitere Schriftsätze einzureichen, was die frühestmögliche Entscheidung auf Dienstag verschiebt.
  • Am Freitag zeigten Daten des Bureau of Economic Analysis, dass der Kernpreisindex für persönliche Konsumausgaben (PCE) im Juli um 0,3% MoM gestiegen ist, unverändert gegenüber Juni, während die jährliche Rate von 2,8% auf 2,9% gestiegen ist, dem höchsten Stand seit Februar. Der Gesamt-PCE sank leicht auf 0,2% MoM und blieb bei 2,6% YoY stabil. Trotz des hartnäckigen Kernwerts rechnen die Händler weiterhin mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 90% für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte bei der Fed-Sitzung am 16.-17. September, so das FedWatch-Tool von CME.
  • Während der Anstieg der Kerninflation den geldpolitischen Ausblick trübt, richten die Investoren ihre Aufmerksamkeit auf den Arbeitsmarkt, wo Anzeichen einer Abkühlung des Einstellungsdrucks und ein langsameres Lohnwachstum ein größeres Risiko für die Wirtschaft darstellen als anhaltende Inflationsdruck. Die Veröffentlichungen dieser Woche, JOLTS Job Openings (Juli) am Mittwoch, wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe am Donnerstag und die Nonfarm Payrolls (NFP) am Freitag werden entscheidend sein, um die Erwartungen für eine Zinssenkung im September durch die Fed zu prägen.
  • Über die Arbeitsmarktdaten hinaus hebt der US-Wirtschaftskalender den ISM Manufacturing PMI am Dienstag und den ISM Services PMI am Donnerstag hervor, während Reden von Fed-Vertretern frische geldpolitische Signale bieten könnten.

Technische Analyse: XAU/USD nähert sich Rekordhoch, während sich bullisches Momentum aufbaut

Aus technischer Sicht bleibt Gold fest in einer bullischen Struktur, nachdem es mehrere Monate unter dem Allzeithoch von 3.500 USD, das am 22. April markiert wurde, konsolidiert hat. Der jüngste Ausbruch aus dem mehrmonatigen Bereich signalisiert ein erneutes Aufwärtsmomentum, wobei die Bullen nun die psychologische Barriere bei 3.500 USD testen.

Ein nachhaltiger täglicher Schlusskurs über diesem Niveau würde die Tür zu unkartiertem Terrain öffnen und möglicherweise die Gewinne kurzfristig in Richtung der Zone von 3.550–3.600 USD ausweiten. Auf der Abwärtsseite liegt die erste Unterstützung bei 3.450 USD, gefolgt von 3.400 USD. Der 21-Tage-Simple Moving Average (SMA), derzeit bei 3.373 USD, bietet eine tiefere Schutzschicht und sollte als dynamische Unterstützung fungieren, wenn die Korrekturdrücke zunehmen.

Momentum-Indikatoren verstärken die bullische Tendenz, da der Relative Strength Index (RSI) nahe 69 schwebt, was auf starken, aber noch nicht erschöpften Kaufdruck hinweist, während der Moving Average Convergence Divergence (MACD) einen festen positiven Crossover beibehält, wobei die zunehmende Lücke zwischen der MACD- und der Signallinie ein verstärktes Aufwärtsmomentum zeigt. Die steigenden grünen Histogrammbalken bestätigen zudem den beschleunigten Kaufdruck und untermauern die Argumentation für anhaltende Gewinne, solange Gold über der kurzfristigen Unterstützung bleibt.

Gold - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.

Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.

Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.

Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.

Haftungsausschluss: Nur zu Informationszwecken. Die bisherige Performance ist kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse.
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