Der Euro (EUR) handelt am Mittwoch leicht niedriger gegenüber dem Japanischen Yen (JPY) und bricht eine dreitägige Gewinnserie, da der Yen gegenüber den wichtigsten Währungen insgesamt stärker wird. Der Japanische Yen erhält Unterstützung durch eine stärkere inländische Nachfrage nach der Währung und vorsichtige Handelsaktivitäten im Vorfeld der Wahl zur Oberhauswahl in Japan, die für Sonntag, den 20. Juli, angesetzt ist.
Zum Zeitpunkt des Schreibens gibt das EUR/JPY-Paar von einem neuen Jahreshoch von 173,25 nach, das früher am Tag erreicht wurde. Das Paar handelt während der amerikanischen Sitzung nahe 172,00, da ein moderater Rückgang, der durch Gewinnmitnahmen und einen insgesamt stabilen Yen verursacht wird, auf das Paar drückt.
Zusätzlich zur Unterstützung des Yen stieg die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen Japans am Mittwoch auf 1,6%, den höchsten Stand seit Ende 2008. Der starke Anstieg der Renditen erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Erwartungen an eine ausgeweitete fiskalische Ausgabenpolitik im Vorfeld der Wahl am 20. Juli, wobei die Märkte zunehmend die Möglichkeit neuer Konjunkturmaßnahmen, einschließlich einer Senkung der Verbrauchssteuer zur Unterstützung der Wirtschaft, einpreisen.
In der Zwischenzeit boten Kommentare eines Vertreters der Europäischen Zentralbank (EZB) wenig Unterstützung für den Euro. EZB-Politiker Joachim Nagel äußerte sich am Mittwoch vorsichtig und forderte eine "stabile Hand" angesichts der eskalierenden Handelskonflikte und anhaltender Inflationsrisiken. Er deutete an, dass die EZB wahrscheinlich die Zinssätze bei ihrer nächsten Sitzung unverändert lassen wird, was die Auffassung verstärkt, dass die Zentralbank nicht in Eile ist, die Geldpolitik anzupassen.
In der Zukunft werden sich die Händler auf wichtige Wirtschaftsdaten später in dieser Woche konzentrieren, einschließlich der Inflationszahlen der Eurozone, die am Donnerstag fällig sind, und der Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex (CPI) Japans am Freitag, die beide den nächsten Schritt im EUR/JPY-Paar beeinflussen könnten.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) misst die Preisveränderungen eines repräsentativen Warenkorbs von Gütern und Dienstleistungen in der Eurozone. Er wird monatlich von Eurostat veröffentlicht und gilt als harmonisiert, da in allen Mitgliedstaaten eine einheitliche Methodik angewendet wird und die Beiträge der Länder entsprechend gewichtet werden. Die sogenannte Kernrate des HVPI schließt besonders volatile Bestandteile wie Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak aus. Der Monatsvergleich (Month-over-Month, MoM) zeigt, wie sich die Preise im aktuellen Berichtsmonat im Vergleich zum Vormonat entwickelt haben. Der Kern-HVPI ist ein zentraler Indikator zur Beurteilung der Inflation und der Kaufkraftentwicklung. Ein hoher Wert wird in der Regel als positiv (bullish) für den Euro (EUR) gewertet, während ein niedriger Wert tendenziell als negativ (bärisch) gilt.
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Quelle: Eurostat