Das EUR/JPY-Paar verliert während der frühen europäischen Sitzung am Montag an Boden und nähert sich 172,05. Der Euro (EUR) schwächt sich gegenüber dem japanischen Yen (JPY) ab, nachdem US-Präsident Donald Trump am Samstag angekündigt hat, dass die Vereinigten Staaten (US) ab dem 1. August einen Zoll von 30% auf Waren aus der Europäischen Union (EU) erheben werden.
Technisch bleibt der konstruktive Ausblick für EUR/JPY bestehen, da sich das Paar gut über dem wichtigen 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) auf dem Tageschart hält. Allerdings liegt der 14-tägige Relative Strength Index (RSI) mit einem Wert von etwa 70,80 über der Mittellinie, was auf einen überkauften Zustand hinweist. Dies deutet darauf hin, dass eine weitere Konsolidierung oder ein vorübergehender Ausverkauf nicht ausgeschlossen werden kann, bevor eine Positionierung für eine kurzfristige Aufwertung von EUR/JPY erfolgt.
Die erste Aufwärtsbarriere für das Paar liegt im Bereich von 172,95-173,00, was die obere Grenze des Bollinger Bands und die psychologische Marke darstellt. Ausgedehnte Gewinne könnten zu einem Anstieg auf 174,52, das Hoch vom 3. Juli 2024, führen. Der zusätzliche Aufwärtsfilter, den es zu beobachten gilt, liegt bei 175,43, dem Hoch vom 11. Juli 2024.
Auf der Unterseite liegt die anfängliche Unterstützung für EUR/JPY bei 170,81, dem Tief vom 11. Juli. Ein nachhaltiger Handel unterhalb dieses Niveaus könnte einen Rückgang auf 170,00, eine runde Zahl, zur Folge haben. Das nächste Abwärtsziel wird bei 169,04, dem Tief vom 2. Juli, gesehen.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.