Die indische Rupie (INR) eröffnet zu Beginn der Woche niedriger gegenüber dem US-Dollar (USD) und lässt das USD/INR-Paar auf etwa 86,15 steigen. Das Paar wurde positiv erwartet, da der US-Dollar (USD) seinen Aufwärtstrend fortsetzt, angesichts der gestiegenen Nachfrage nach sicheren Anlagen, nach der Ankündigung höherer Einfuhrzölle durch den Präsidenten der Vereinigten Staaten (US), Donald Trump, gegenüber wichtigen Handelspartnern, der Europäischen Union (EU) und Mexiko.
Zum Zeitpunkt des Schreibens handelt der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenbacks gegenüber sechs wichtigen Währungen verfolgt, fest bei etwa 98,00, dem höchsten Stand seit über zwei Wochen.
Am Wochenende hat US-Präsident Trump die globalen Handelsängste neu entfacht, nachdem er Briefe an die Europäische Union (EU) und Mexiko gesendet hat, in denen er 30% Zölle diktiert, die von den sektoralen Abgaben getrennt sind, und gewarnt hat, dass jede Vergeltungsmaßnahme mit weiteren Erhöhungen der Einfuhrzölle beantwortet wird.
Die Ankündigung hat zu einem starken Rückgang riskanter Anlagen geführt. Die US-Aktienfutures haben die Verluste vom Freitag ausgeweitet, und risikobehaftete Währungen, wie die indische Rupie, schneiden schlechter ab, was auf eine risikoaverse Marktstimmung hinweist.
In der vergangenen Woche kündigte US-Präsident Trump auch 25% Zölle auf Japan und 35% auf Kanada sowie 50% auf Importe von Kupfer an.
Das USD/INR-Paar erreicht am Montag ein über zwei Wochen hohes Niveau von etwa 86,15. Der kurzfristige Ausblick für das Paar ist bullish, da der 20-Tage exponentielle gleitende Durchschnitt (EMA) als wichtige Unterstützung bei etwa 85,90 fungiert.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) bewegt sich im Bereich von 40,00-60,00, was darauf hindeutet, dass dem Vermögenswert die Dynamik auf beiden Seiten fehlt.
Nach unten hin wird das Tief vom 27. Mai bei 85,10 als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wird das Tief vom 24. Juni bei 86,42 eine kritische Hürde für das Paar darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.