EUR/USD verzeichnet minimale Gewinne während der nordamerikanischen Sitzung, da der US-Dollar einige seiner früheren Gewinne wieder abgibt, nachdem US-Präsident Donald Trump gefordert hat, dass die Federal Reserve die Zinssätze senkt, während er die Frist vom 9. Juli auf den 1. August verschiebt. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts handelt das Paar bei 1,1724, was einem Anstieg von 0,14% entspricht.
Die Risikobereitschaft trübte sich gegen Ende des Tages, angesichts der Unsicherheit über die Handelspolitik. Der US-Handelsminister Howard Lutnick sagte in einem Interview mit CNBC, dass er erwartet, dass in den nächsten Tagen weitere 15-20 Briefe verschickt werden. In der Zwischenzeit belasteten Trumps Drohungen, Zölle auf Pharmazeutika, Halbleiter und Kupfer auszuweiten, die Stimmung der Anleger.
Die US-Wirtschaftsdaten zeigten, dass das Vertrauen der kleinen Unternehmen laut einer Umfrage des National Federation of Independent Business (NFIB) leicht gesunken ist.
Die gemeinsame Währung stoppte die Verluste vom Montag, da das Weiße Haus die Europäische Union (EU) nicht mit zusätzlichen Zöllen ins Visier nahm. Kürzlich erkannte Trump an, dass die Gespräche zwischen den USA und Europa Fortschritte machen, und fügte hinzu, dass die EU "sehr nett" zu den USA gewesen sei.
In der Zwischenzeit bleibt der US-Wirtschaftskalender leer, während die Händler die Veröffentlichung der Protokolle des Federal Open Market Committee (FOMC) für Juni im Auge behalten. In der EU werden zahlreiche Offizielle der Europäischen Zentralbank (EZB) die Nachrichtenlage prägen, angeführt von Vizepräsident Luis de Guindos, Chefökonom Philip Lane und Joachim Nagel.
Aus technischer Sicht ist das Paar neutral, mit klar definierten Unterstützungs- und Widerstandsniveaus. Der Relative Strength Index (RSI) ist zwar bullish, hat sich jedoch stabilisiert, was darauf hindeutet, dass weder Käufer noch Verkäufer die Kontrolle haben.
Für eine bullische Fortsetzung muss EUR/USD das Hoch vom 7. Juli bei 1,1789 überwinden, bevor die Käufer auf 1,1800 zielen. Wichtiger Widerstand liegt mit dem Jahreshoch (YTD) von 1,1829 über dem Markt.
Umgekehrt, wenn EUR/USD unter 1,1700 fällt, wird dies den 20-Tage-Simple Moving Average (SMA) als erste Unterstützung bei 1,1649 freilegen. Ein Durchbruch darunter würde die Marke von 1,1600 freilegen, gefolgt vom 50-Tage-SMA bei 1,1448.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.