Die indische Rupie (INR) legt am Montag zu, da die dovishen Äußerungen der US-Notenbank (Fed) und steigende fiskalische Sorgen den Greenback untergraben. Darüber hinaus bietet der Rückgang der Rohölpreise der INR etwas Unterstützung. Es ist erwähnenswert, dass Indien der drittgrößte Ölverbraucher der Welt ist und niedrigere Rohölpreise tendenziell einen positiven Einfluss auf den Wert der INR haben.
Dennoch könnte eine erneute starke Nachfrage nach US-Dollar (USD) sowohl von ausländischen als auch von inländischen Banken den Aufwärtstrend der indischen Währung begrenzen. Gedämpfte inländische Portfoliozuflüsse könnten den Abwärtsdruck auf die lokale Währung verstärken. Ausländische Investoren haben im Zeitraum April bis Juni netto etwa 0,5 Milliarden Dollar aus lokalen Aktien und Anleihen abgezogen.
In der Zukunft werden die Anleger ein Auge auf den PMI-Bericht des HSBC für das verarbeitende Gewerbe in Indien für Juni haben, der später am Dienstag fällig ist. Auf der US-Agenda wird die Rede von Fed-Chef Jerome Powell im Mittelpunkt stehen. Auch der ISM Manufacturing PMI und die JOLTS-Stellenangebote werden am selben Tag veröffentlicht.
Die indische Rupie handelt am Tag stärker. Das USD/INR-Paar setzt seine Abwärtsbewegung fort, da der Preis unter den wichtigen 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) auf dem Tageszeitrahmen fällt. Darüber hinaus liegt der 14-Tage-Relative Strength Index (RSI) unterhalb der Mittellinie bei etwa 46,80, was darauf hindeutet, dass die bärische Stimmung kurzfristig anhält.
Im bärischen Szenario liegt die erste Unterstützung für USD/INR bei 85,50, der unteren Grenze des aufsteigenden Trendkanals. Ein Durchbruch unterhalb dieses Niveaus könnte den Abwärtstrend bis auf 84,78, das Tief vom 26. Mai, fortsetzen. Der zusätzliche Abwärtsfilter, auf den zu achten ist, liegt bei 84,25, dem Tief vom 6. Mai.
Die erste Aufwärtsbarriere für das Paar liegt bei 85,67, dem 100-Tage-EMA. Ein nachhaltiger Handel über diesem Niveau könnte den Weg zu 86,13, dem Hoch vom 25. Juni, ebnen. Weiter nördlich ist die nächste Hürde bei 86,79, dem Hoch vom 20. Juni, zu beobachten.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.