Die Inflation im Vereinigten Königreich ist im April höher ausgefallen als erwartet. Ein Grund dafür war der starke Anstieg der Preise im Reisebereich, der sowohl die Kerninflation als auch die Gesamtinflation nach oben getrieben hat, wie Commerzbank-Devisenanalyst Michael Pfister feststellt.
„Die saisonbereinigte Gesamtinflation stieg damit gegenüber dem Vormonat um 0,85 % und erreichte damit das höchste Niveau seit über zwei Jahren.
Solche Schwankungen der Teilkomponenten sind in der Regel auf Sonderfaktoren zurückzuführen und gleichen sich oft im Folgemonat aus. Daher gibt es gute Gründe für die Annahme, dass die heutigen Zahlen für Mai deutlich niedriger ausfallen werden.„
“Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass diese Zahlen die Entscheidung der Bank of England (BoE) am Donnerstag beeinflussen werden. Stattdessen dürfte die BoE die Zinsen trotz der jüngsten schwächeren Zahlen aus der Realwirtschaft unverändert lassen. Diese Einschätzung wird durch die Tatsache gestützt, dass die Kerninflation trotz eines voraussichtlichen Rückgangs im Mai weiterhin viel zu hoch ist und seit vielen Monaten keine Anzeichen für eine nachhaltige Verbesserung zeigt.„
“Darüber hinaus haben einige Entscheidungsträger kürzlich ihre Zufriedenheit mit der Idee einer Zinssenkung alle drei Monate zum Ausdruck gebracht. Da der Markt jedoch unveränderte Zinsen bereits fast vollständig eingepreist hat, dürfte die Entscheidung keine Auswirkungen auf das Pfund haben."