Geopolitische Ereignisse führen zu einer vorübergehenden Abkopplung der EUR/USD-Kurse von den makroökonomischen Fundamentaldaten, stellt ING-Devisenanalyst Francesco Pesole fest.
„Noch bevor die sehr schwachen US-Einzelhandelsumsätze veröffentlicht wurden, hatte der deutsche ZEW-Index recht stark zugelegt, wobei der „Erwartungsindex” im Wesentlichen wieder auf dem Niveau vor dem „Tag der Befreiung” lag.
Obwohl die überkaufte und überbewertete Lage des EUR/USD auf weitere Korrekturen hindeutet, dürfte die Präferenz, aufgrund strukturell bärischer Einschätzungen zum USD bei Kursrückgängen zu kaufen, nur vorübergehend pausieren, bis die Ölpreise den geopolitischen Schock absorbiert haben.„
“Der USD könnte zwar kurzfristig wieder etwas an Momentum gewinnen, doch glauben wir nicht, dass dies ausreichen wird, um den EUR/USD nachhaltig zurück in den Bereich von 1,12-1,13 zu bringen. Unser kurzfristiges Ziel für das Paar bleibt bei 1,14.„
„Heute ist der Kalender mit Daten aus der Eurozone eher dünn, aber es gibt zahlreiche Reden von Vertretern der EZB. Angesichts der Sensibilität der Inflationsprognosen der EZB gegenüber Ölpreisschwankungen ist angesichts der jüngsten Ereignisse wahrscheinlich noch mehr Vorsicht seitens des EZB-Rats zu erwarten. Die Märkte dürften vorerst wenig Druck verspüren, eine Zinssenkung vor Dezember einzupreisen.“