Das Währungspaar EUR/JPY zieht während der frühen europäischen Sitzung am Donnerstag einige Verkäufer um 163,25 an. Der japanische Yen (JPY) stärkt sich gegenüber dem Euro (EUR) aufgrund steigender Erwartungen, dass die Bank of Japan (BoJ) in diesem Jahr weiterhin die Zinsen erhöhen wird. Darüber hinaus fördern die anhaltenden handelsbezogenen Unsicherheiten die Zuflüsse in sichere Häfen, was dem JPY zugutekommt.
Technisch bleibt der bullische Ausblick für EUR/JPY auf dem Tageschart intakt, da der Preis über dem wichtigen 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) liegt. Eine weitere Konsolidierung kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, da der Relative Strength Index (RSI) um die Mittellinie schwebt. Dies deutet auf ein neutrales Momentum in naher Zukunft hin.
Der unmittelbare Widerstand liegt bei 164,26, dem Hoch vom 29. Mai. Weiter nördlich wird die nächste Hürde bei 164,75, der oberen Begrenzung des Bollinger Bands, gesehen. Ein entscheidender Durchbruch über dieses Niveau könnte den Weg zu 165,21, dem Hoch vom 13. Mai, ebnen.
Auf der anderen Seite ist das erste Abwärtsziel, das zu beobachten ist, 162,10, der 100-Tage-EMA. Verlängerte Verluste könnten einen Rückgang auf 161,60, die untere Grenze des Bollinger Bands, zur Folge haben. Die entscheidende Unterstützung für EUR/JPY wird bei 160,00, dem psychologischen Niveau und dem Tief vom 8. April, gesehen.
Der Wert des japanischen Yen hängt stark von der japanischen Wirtschaft, der Geldpolitik der Bank of Japan sowie von den Zinsunterschieden zu den USA ab. Auch das allgemeine Marktumfeld spielt eine Rolle.
Eines der Kernmandate der Bank of Japan ist die Stabilisierung der nationalen Währung, weshalb ihre geldpolitischen Maßnahmen maßgeblichen Einfluss auf den Yen haben. Obwohl direkte Interventionen am Devisenmarkt selten vorkommen, hat die BoJ in der Vergangenheit Schritte unternommen, um den Yen gezielt zu schwächen, meist unter Berücksichtigung der geopolitischen Beziehungen zu ihren Handelspartnern. Die ultralockere Geldpolitik der BoJ, die von 2013 bis 2024 umgesetzt wurde, hat durch eine zunehmende Divergenz gegenüber den geldpolitischen Strategien anderer großer Zentralbanken eine signifikante Abwertung des Yen verursacht. Mit der jüngsten graduellen Straffung dieser expansiven Maßnahmen zeigt der Yen Anzeichen einer Erholung.
Das Festhalten der BoJ an ihrer ultralockeren Geldpolitik hat zu einer zunehmenden Divergenz mit anderen Zentralbanken geführt, insbesondere mit der US-Notenbank. Dies begünstigt eine Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen amerikanischen und japanischen Anleihen, was den US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen stärkt.
Der japanische Yen gilt als sogenannte „sichere Hafen“-Währung. In Zeiten von Unsicherheit oder Marktturbulenzen neigen Investoren dazu, ihr Kapital in den Yen umzuschichten, da dieser als stabil und verlässlich gilt. In solchen Phasen steigt der Wert des Yen im Vergleich zu anderen Währungen, die als riskanter eingestuft werden.