WTI fällt auf rund 60 US-Dollar – globale Handelsunsicherheit kehrt zurück

Die Ölpreise gaben ihre zuvor erzielten Gewinne wieder ab, nachdem ein US-Gericht Trumps Zölle erneut in Kraft gesetzt hatte.
Anleger bleiben vorsichtig, da befürchtet wird, dass die OPEC+-Länder nach dem Treffen am Samstag eine Produktionsausweitung beschließen könnten.
Das unsichere globale Wachstumsszenario schwächt die Erwartungen an die Ölnachfrage.
Die Preise für WTI-Rohöl kehrten am Donnerstag ihre Gewinne um, nachdem das US-Berufungsgericht ein Urteil der Vorinstanz aufgehoben hatte, das Trumps Zollpolitik blockiert hatte. Die Entscheidung bringt neue Unsicherheit in die Handelspolitik und wirft Fragen zur globalen Ölnachfrage auf.
Die US-Regierung bleibt zwar mit Handelspartnern im Austausch, um laut eigener Aussage „schöne Deals“ zu erzielen – jedoch bislang ohne greifbare Fortschritte. Die Verhandlungen mit Japan ziehen sich in die Länge, während die Gespräche mit China offenbar zum Stillstand gekommen sind. Der Mangel an positiven Impulsen lastet zusätzlich auf den Rohölpreisen.
Angebotsüberhang begrenzt Aufwärtspotenzial
Darüber hinaus wird erwartet, dass die OPEC+-Staaten sich bei ihrem Treffen am 31. Mai auf eine Produktionsausweitung um 411.000 Barrel pro Tag ab Juli einigen. Vor dem Hintergrund eingeschränkter Handelsbeziehungen und einer voraussichtlich nachlassenden globalen Konjunktur befürchten die Märkte ein Überangebot an Öl.
Makroökonomische Daten aus den USA und der Eurozone stützen diese Einschätzung: Das US-BIP schrumpfte im ersten Quartal um 0,2 %, während die Konsumausgaben zurückgingen. Unternehmen und Verbraucher scheinen Kaufentscheidungen zu verschieben – aus Sorge über Trumps unberechenbare Handelspolitik.
In Deutschland zeigen die Arbeitsmarktdaten für April mehr Entlassungen als erwartet, während die Einzelhandelsumsätze überraschend zurückgingen – ein klares Zeichen für die schwächelnde Dynamik der größten Volkswirtschaft der Eurozone.
Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass laut der US-Energiebehörde (EIA) die Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 2,8 Millionen Barrel sanken – entgegen der Prognose eines Anstiegs um 1 Million Barrel. Dies sorgte für eine gewisse Unterstützung der Ölpreise.
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