Das Währungspaar USD/CHF erholt sich im frühen europäischen Handel am Dienstag und nähert sich 0,8220. Allerdings könnte das potenzielle Aufwärtspotenzial des Paares angesichts der Bedenken über das wachsende US-Nationaldefizit begrenzt sein. Händler warten auf den Bericht zum Verbrauchervertrauen des US Conference Board, der später am Dienstag veröffentlicht wird. Auch die Aufträge für langlebige Güter und der Dallas Fed Manufacturing Index werden veröffentlicht.
Laut dem Tageschart bleibt der bärische Ausblick von USD/CHF bestehen, da das Paar weiterhin unter dem wichtigen 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) notiert. Der Weg des geringsten Widerstands führt nach unten, wobei der 14-tägige Relative Strength Index unterhalb der Mittellinie bei etwa 41,55 steht.
Das erste Abwärtsziel für das Währungspaar liegt bei 0,8150, der unteren Begrenzung des Bollinger Bands. Sollten die Verluste weiter zunehmen, könnte der Kurs auf 0,8067 fallen, das Tief vom 22. April. Die nächste Unterstützung für USD/CHF wird bei der psychologischen Marke von 0,8000 gesehen.
Auf der Oberseite liegt die unmittelbare Widerstandsmarke im Bereich von 0,8300-0,8305, was der runden Zahl und dem Hoch vom 22. Mai entspricht. Ein nachhaltiger Handel über diesem Niveau könnte einige Käufer zu 0,8445, der oberen Begrenzung des Bollinger Bands, anziehen. Weiter nördlich ist die nächste Hürde, die es zu beobachten gilt, 0,8575, der 100-Tage-EMA.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.
USD/CHF Tageschart