Der NZD/USD handelt am Donnerstag um die 0,5900-Marke und sieht sich erneuten Druck ausgesetzt, angesichts einer vorsichtigen Anlegerstimmung und divergierender makroökonomischer Signale. Trotz schwächer als erwarteter Inflations- und Einzelhandelsumsatzdaten in den USA boten die Kommentare von Federal Reserve-Vorsitzendem Jerome Powell genügend Sicherheit, um den Greenback stabil zu halten. In der Zwischenzeit hatte der neuseeländische Dollar Schwierigkeiten, an Schwung zu gewinnen, da lokale fiskalische Ankündigungen keinen bullischen Anreiz boten.
Die am Donnerstag veröffentlichten US-Daten zeigten, dass der Erzeugerpreisindex (EPI) im April um 2,4% im Jahresvergleich gestiegen ist, was unter den Erwartungen von 2,5% lag, während die Einzelhandelsumsätze nur um 0,1% zulegten und damit die breiteren Markterwartungen verfehlten. Diese Veröffentlichungen trugen zu wachsenden Spekulationen bei, dass die Federal Reserve möglicherweise später im Jahr 2025 mit Zinssenkungen beginnen könnte. In seinen Äußerungen auf der Thomas Laubach Research Conference betonte Powell jedoch die Notwendigkeit, den geldpolitischen Rahmen der Fed angesichts anhaltender Angebotsengpässe zu überdenken, und bekräftigte einen maßvollen und geduldigen Ansatz bei Zinssatzänderungen. Diese neutrale Haltung half dem US-Dollar, sich von den intraday Verlusten zu erholen und begrenzte den Abwärtsdruck.
Im Gegensatz dazu bleibt die wirtschaftliche Erzählung Neuseelands schwach. Finanzministerin Nicola Willis stellte einen sozialen Investitionsfonds in Höhe von 190 Millionen NZD vor, der darauf abzielt, die langfristigen Ergebnisse für gefährdete Gruppen zu verbessern. Während die Initiative fiskalische Disziplin und gezielte Interventionen unterstreicht, hatte sie nur begrenzte unmittelbare Auswirkungen auf die NZD-Stimmung. Der Markt richtet nun seine Aufmerksamkeit auf den NZ Business Performance of Manufacturing Index am Donnerstagabend und die Inflationsumfrage der RBNZ am Freitag, die beide die Erwartungen an zukünftige Zinssatzentscheidungen der Reserve Bank of New Zealand beeinflussen könnten.
Aus technischer Sicht behält der NZD/USD eine bärische Tendenz bei, da das Paar in Richtung des Mittelwerts der täglichen Spanne zwischen 0,5860 und 0,5916 abrutscht. Der Relative Strength Index (RSI) schwebt in den 40er-Bereichen und zeigt schwaches Momentum, während der MACD ein Verkaufssignal ausgibt. Zusätzliche neutrale Signale von Stochastic %K, Commodity Channel Index (CCI) und Bull Bear Power deuten auf einen Mangel an Überzeugung für eine Erholung hin. Kurzfristige Indikatoren, einschließlich des 10-Tage-EMA und des 20-Tage-SMA, verstärken den Abwärtsdruck, während nur der 100-Tage-SMA bescheidene bullische Unterstützung bietet.
Wichtige Unterstützungsniveaus liegen bei 0,5860, 0,5846 und 0,5829, während der Widerstand nahe 0,5878, 0,5883 und 0,5884 liegt. Sofern die kommenden neuseeländischen Daten nicht positiv überraschen, könnte das Paar weiterhin nach unten driften, da die Anleger die relative Sicherheit des US-Dollars in einem vorsichtigen makroökonomischen Umfeld bevorzugen.