Wenn du dich für die großen Kryptowährungen interessierst, lohnt sich gerade ein Blick auf eine Kennzahl, die viel über das tatsächliche Nutzerinteresse verrät: die Zahl der neu erstellten Wallets. Und genau hier zeigt sich ein ziemlich klares Bild – mit teilweise überraschenden Unterschieden.
Die Analyseplattform Santiment hat untersucht, wie viele neue Wallets im Durchschnitt täglich auf den Netzwerken der vier größten Kryptowährungen entstehen. Das Ergebnis? Bitcoin bleibt unangefochten vorn – und zwar mit Abstand.
Auch Ethereum konnte in den vergangenen Wochen deutlich zulegen. Im Schnitt wurden hier mehr als 110.000 neue Wallets pro Tag angelegt – ein starkes Zeichen für steigende Aktivität und wachsende Nachfrage. Selbst der Stablecoin USDT kommt immerhin noch auf etwa 36.400 neue Wallets täglich.
Und XRP?
Hier sieht es deutlich verhaltener aus. Im Durchschnitt wurden in den letzten 30 Tagen nur etwa 3.500 neue Wallets pro Tag erstellt. Das ist nicht nur weit abgeschlagen hinter den anderen – es ist auch ein klarer Hinweis darauf, dass sich Privatanleger derzeit stark zurückhalten, was frisches Engagement im XRP-Netzwerk betrifft.
Besonders auffällig wird dieser Unterschied, wenn man sich erinnert, was noch vor wenigen Monaten los war: Im Dezember 2024, als XRP auf dem Weg über die 3-Dollar-Marke war, wurden teils über 20.000 neue Wallets pro Tag registriert. Damals stieg der Kurs fast explosionsartig – jetzt sieht es nach einer Flaute bei den Kleinanlegern aus.
Und das könnte problematisch werden. Denn fehlende Nachfrage wirkt sich früher oder später auf den Kurs aus. Tatsächlich musste XRP in den letzten 24 Stunden einen Rückgang von über 5,2 % verkraften. Der Preis liegt aktuell bei rund 2,40 US-Dollar, nachdem er zu Wochenbeginn beim Versuch, die 2,75-Dollar-Marke zu durchbrechen, deutlich abgewiesen wurde.
Trotzdem: Noch besteht kein Grund zur Panik. Analysten sehen weiterhin Aufwärtspotenzial – solange XRP über der Marke von 2,35 US-Dollar bleibt. Diese gilt derzeit als kritische Unterstützung. Sollte sie halten, könnte sich der Kurs schnell wieder stabilisieren und neuen Schwung aufnehmen.
Solche Phasen sind bei Krypto nichts Ungewöhnliches. Der Markt atmet – manchmal laut, manchmal leise. Klar ist aber: Ohne frische Nachfrage, vor allem von Privatanlegern, wird es schwer, wieder in Richtung 3 US-Dollar zu marschieren. Im Moment fehlt dieser Rückenwind – und das macht sich im Chart bemerkbar.
Bleibt XRP über 2,35 US-Dollar, stehen die Chancen gut, dass das nur ein Zwischentief ist. Fällt die Marke aber, könnte es ungemütlich werden.