Das EUR/JPY-Paar verliert während der frühen europäischen Sitzung am Dienstag an Boden und liegt bei etwa 156,65. Die zunehmenden Spekulationen, dass die Bank of Japan (BoJ) die Zinssätze weiter anheben wird, unterstützen den japanischen Yen (JPY). Später am Dienstag wird das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das vierte Quartal (Q4) veröffentlicht.
Der am Dienstagmorgen veröffentlichte Erzeugerpreisindex (PPI) für Dienstleistungen in Japan unterstützt die Argumentation für eine Zinserhöhung der BoJ. Dies kommt zusätzlich zu den robusten Verbraucherpreisdaten Japans, die die Aussicht bestätigen, dass die BoJ die Zinssätze weiter anheben könnte, was den JPY weiterhin stützt.
Auf der Euro-Seite wird die konservative Allianz aus der Christlich Demokratischen Union (CDU) und ihren Verbündeten, der Christlich Sozialen Union (CSU), nach der Bundestagswahl am Sonntag erneut Deutschland führen. Investoren werden genau beobachten, wie schnell die konservativen Christdemokraten eine Koalitionsregierung bilden könnten, um dringend benötigte Reformen für eine angeschlagene Wirtschaft anzubieten.
In der Zwischenzeit könnte die dovishe Haltung der Europäischen Zentralbank (EZB) den Euro (EUR) nach unten ziehen. Der EZB-Politiker Francois Villeroy de Galhau deutete an, dass die EZB ihren Einlagensatz bis zum Sommer auf 2% senken könnte, so Reuters.
Der Wert des japanischen Yen hängt stark von der japanischen Wirtschaft, der Geldpolitik der Bank of Japan sowie von den Zinsunterschieden zu den USA ab. Auch das allgemeine Marktumfeld spielt eine Rolle.
Eines der Kernmandate der Bank of Japan ist die Stabilisierung der nationalen Währung, weshalb ihre geldpolitischen Maßnahmen maßgeblichen Einfluss auf den Yen haben. Obwohl direkte Interventionen am Devisenmarkt selten vorkommen, hat die BoJ in der Vergangenheit Schritte unternommen, um den Yen gezielt zu schwächen, meist unter Berücksichtigung der geopolitischen Beziehungen zu ihren Handelspartnern. Die ultralockere Geldpolitik der BoJ, die von 2013 bis 2024 umgesetzt wurde, hat durch eine zunehmende Divergenz gegenüber den geldpolitischen Strategien anderer großer Zentralbanken eine signifikante Abwertung des Yen verursacht. Mit der jüngsten graduellen Straffung dieser expansiven Maßnahmen zeigt der Yen Anzeichen einer Erholung.
Das Festhalten der BoJ an ihrer ultralockeren Geldpolitik hat zu einer zunehmenden Divergenz mit anderen Zentralbanken geführt, insbesondere mit der US-Notenbank. Dies begünstigt eine Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen amerikanischen und japanischen Anleihen, was den US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen stärkt.
Der japanische Yen gilt als sogenannte „sichere Hafen“-Währung. In Zeiten von Unsicherheit oder Marktturbulenzen neigen Investoren dazu, ihr Kapital in den Yen umzuschichten, da dieser als stabil und verlässlich gilt. In solchen Phasen steigt der Wert des Yen im Vergleich zu anderen Währungen, die als riskanter eingestuft werden.